Nach 20 Jahren: Ära ARO ist zu Ende

Gestern Mittag erklärte Club-Präsident Michael A. Roth seinen Rücktritt. Der Fahrplan für die Nachfolge steht schon. Vertrag mit Manager Bader bis 2012 verlängert
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Gestern Mittag erklärte Club-Präsident Michael A. Roth seinen Rücktritt. Der Fahrplan für die Nachfolge steht schon. Vertrag mit Manager Bader bis 2012 verlängert

NÜRNBERG Es hatte sich die letzten Wochen abgezeichnet. Doch am Ende ging alles ganz schnell! Die Ära Michael A. Roth beim 1. FC Nürnberg ist beendet. Nach zwei Amtszeiten (1979-’83 und ab 1994) und insgesamt fast 20 Jahren an der Spitze des Vereins trat der 73-jährige Unternehmer gestern Mittag um 12.34 Uhr zurück. Ein würdiger Abgang für den Mann, der den Club geprägt hat wie kein anderer Präsident vor ihm.

Roth verkündete seinen Abschied den überraschten FCN-Offiziellen kurz nach 18 Uhr in einer Sitzung am Montag. Doch es war keine spontane Entscheidung. „Der Schritt ist mir nicht leicht gefallen. Aber ich habe ihn mir schon länger überlegt“, so Roth. „Der Wiederaufstieg jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Ich habe damit mein letztes Ziel mit dem Club erreicht.“

Roth bleibt sich treu: "Ich habe meinen Stil. Den kann ich nicht mehr verändern"

Schon seit November trug sich Roth mit Rückzugsgedanken. Damals kam es zum Machtkampf zwischen dem Boss und Manager Martin Bader sowie Vize Ralf Woy. Roth fühlte sich nicht ausreichend über das Tagesgeschäft informiert, drohte Bader und Woy mit Rauswurf. Doch er scheiterte. „Da hat man mir ganz schön die Leviten gelesen“, bekannte Roth gestern. Von diesem Schock erholte sich der Teppich-Multi nicht mehr: „Ich habe meinen Stil. Den kann ich nach so vielen Jahren nicht mehr verändern.“

Außerdem räumte Roth ein, dass er seine ganze Aufmerksamkeit nun seinem angeschlagenen Unternehmen ARO (100 Filialen, 1000 Mitarbeiter) widmen müsse. „Es stimmt, dass die wirtschaftliche Lage für einen Mittelständler wie mich schwierig ist. Ich möchte meine Firma retten, die Insolvenz abwenden. Dafür setze ich jetzt meine ganze Zeit ein.“

Aufsichtsratschef Klaus Schramm kündigte an, Roth baldmöglichst zum Ehrenpräsidenten zu ernennen. „Er war derjenige, der den Verein immer wieder am Leben erhalten hat. Wir sind ihm zu ewigem Dank verpflichtet!“ Auch Bader, dessen Vertrag Roth als quasi letzte Amtshandlung am Montag endgültig bis 2012 verlängerte, meinte: „Wir werden sicher weiterhin seinen Rat suchen.“

Der Entwurf für die neue Vereinssatzung wird im Oktober vorgelegt

Wie die AZ bereits gestern exklusiv berichtete, steht der Fahrplan für die Nachfolge bereits – wenn er auch nun schneller umgesetzt werden muss als erwartet. Roths Interims-Nachfolger wird sein Stellvertreter Franz Schäfer (72, siehe unten). Die freiwerdende Stelle im fünfköpfigen Präsidium soll schnellstmöglich geschlossen werden. Der Entwurf für eine neue Vereins-Satzung wird im Herbst den Mitgliedern vorgelegt und soll 2010 endgültig verabschiedet werden. Dann ist auch der Weg frei für einen hauptamtlichen Vorsitzenden.

„Ob ich diesen Weg, den Verein umzustrukturieren, mitgegangen wäre, weiß ich nicht“, gab Roth zu. „Aber ich bleibe dem FCN immer mit Herzblut verbunden.“ Andreas Hock

Mehr über Michael A. Roth, sein bewegtes Leben und seine Trainer lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Mittwoch, 10. Juni.

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