N-Ergie: 1,3 Millionen für Schutz der Störche
Die großen Vögel könnten sonst an den Freileitungen tödliche Stromstöße erleiden
NÜRNBERG Kein Witz: Mit dem Bezahlen Ihrer Stromrechnung leisten Sie aktiven Vogelschutz! Zumindest, wenn Sie Kunde des Nürnberger Stromversorgers N-Ergie sind. Denn der gibt heuer 1,3 Millionen Euro aus, um Störche und andere Groß-Vögel vor dem jämmerlichen Strom-Tod an einer seiner Freileitungen zu schützen. „Als Freileitungs-Betreiber sind wir gesetzlich verpflichtet, den Tod von Großvögeln zu verhindern“, so N-Ergie-Sprecherin Rita Kamm-Schuberth.
„Da brat mir doch einer einen Storch!“ Dieses geflügelte Wort kann wahr werden, wenn die großen Vögel nach einer Rast auf einem Strommasten in der Nähe ihres Brut-Reviers losfliegen und dabei mit den Flügeln zwei Drähte gleichzeitig berühren. Die gleiche Gefahr besteht laut N-Ergie-Sprecherin Kamm-Schuberth auch für Kormorane und große Greifvögel. Kleinere Vögel haben nicht die Spannweite, um einen tödlichen Stromschlag zu erleiden.
30 Leitungen werden heuer nachgerüstet
Die Techniker der N-Ergie bringen jetzt dort, wo Störche leben, Schutzhauben aus Kunststoff auf den Masten an. Silikonschläuche, die in den 90er Jahren montiert wurden, waren nicht UV-beständig und wurden porös. Wenn Masten aufgrund ihrer Bauweise für die Hauben nicht geeignet sind, werden eigens Sitzstangen für Meister Adebar montiert. 30 Leitungen mit vielen, vielen Masten werden heuer noch nachgerüstet.
Das geht deshalb enorm ins Geld, weil jeder Mast einzeln – und in der Regel mit einer fahrbaren Spezial-Hebebühne angefahren werden muss. Stehen die Masten mitten in Gelände und sind nur zu Fuß zu erreichen, müssen die Monteure notfalls mit der Leiter raufklettern.
Bis Ende 2012 will die N-Ergie alle relevanten Leitungen nachgerüstet haben. Der Storch-Schutz wird dann alles in allem zwei Millionen Euro gekostet haben. venne
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