Mutter und Tochter verbrennen im Auto

Die beiden Frauen (50 und 14) hatten keine Chance: Erst flog ihr Auto meterweit durch die Luft, dann blieb es kopfüber im Boden stecken und ging sofort in Flammen auf.
von  Abendzeitung
Der Opel wurde in die Erde gerammt und ging in Flammen auf.
Der Opel wurde in die Erde gerammt und ging in Flammen auf. © Feuerwehr Landkreis Regen

Die beiden Frauen (50 und 14) hatten keine Chance: Erst flog ihr Auto meterweit durch die Luft, dann blieb es kopfüber im Boden stecken und ging sofort in Flammen auf.

BAYERISCH EISENSTEIN Es dauerte vermutlich nur den Bruchteil einer Sekunde, bis ihr kaputtes Auto in Flammen aufging: Eine 50-Jährige und ihre 14 Jahre alte Tochter sind am Samstag nach einem Unfall in Bayerisch Eisenstein (Landkreis Regen) in ihrem Opel Astra verbrannt.

Die beiden waren auf der Bundesstraße11 in Richtung Zwiesel unterwegs, nahe der tschechischen Grenze. Gegen 12.30 Uhr kam ihr Auto von der Fahrbahn ab und raste offenbar ungebremst auf einen Grünstreifen. Danach ging alles ganz schnell: Der Opel stürzte eine angrenzende Böschung hinab und schleuderte etwa 15 Meter weit durch die Luft. Danach prallte der Wagen gegen mehrere Bäume, bis er schließlich mit dem Motorraum voraus senkrecht in der Erde stecken blieb.

Das Auto ging sofort in Flammen auf, berichtete ein Augenzeuge. Er war es auch, der die Polizei alarmierte. Doch die Retter kamen zu spät.

„Als wir den Brand gelöscht hatten, waren die Leichen im Auto schon bis zur Unkenntlichkeit entstellt“, sagte Kreisbrandmeister Hans Richter der AZ. Er leitete die Bergungsarbeiten. „Es war für uns ein sehr, sehr schrecklicher Einsatz.“ Mindestens 30 Feuerwehrmänner seien ausgerückt, so Richter.

Die Todesursache der beiden Frauen war bis gestern nicht geklärt. Nicht ausgeschlossen ist, dass sie den Aufprall des Autos noch überlebten, und erst in den Flammen gestorben waren. „Die Leiche der Mutter haben wir auf dem Beifahrersitz gefunden“, berichtet der Kreisbrandmeister zudem. Wie sie jedoch dorthin gekommen sei, wisse niemand. Fest steht, dass die Frau den Opel gesteuert hatte.

Möglicherweise hatte die 50-Jährige noch versucht, aus dem kaputten Auto zu fliehen. Möglich ist aber auch, dass sie bei dem Aufprall auf die Beifahrerseite geschleudert wurde. Ob sie angeschnallt war, konnte die Polizei nicht sagen. Anders bei der 14-Jährigen: Sie saß auf dem Rücksitz und war angegurtet.

Ein Fremdverschulden schloss die Polizei aus. Die 50-Jährige sei wohl auch nicht zu schnell gefahren, so ein Polizeisprecher. Möglicherweise hatte die Mutter sich nach hinten gedreht, um nach ihrer Tochter zu schauen. Die 14-Jährige ist offenbar geistig behindert. Zuhause waren Mutter und Tochter offenbar in Furth bei Haus im Wald im Landkreis Freyung-Grafenau. Ein Pfarrer betete an der Unglückstelle für sie. Die Leichen wurden geborgen.

Anne Hund

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