Mutter für gefährliches Schütteln ihres Babys verurteilt

Würzburg (dpa/lby) - Eine Mutter, die ihr Baby stark geschüttelt und so verletzt hat, ist zu einer Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden. Das teilte der Sprecher des Landgerichts Würzburg am Mittwoch mit. Die Frau gestand die Taten vor Gericht. Das Urteil wegen gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen fiel vorzeitig am Dienstag und ist noch nicht rechtskräftig.
Die Frau hatte den schreienden Säugling im Jahr 2018 in Gemünden (Landkreis Main-Spessart) zwei Mal kräftig geschüttelt. Durch ein Schütteltrauma erlitt der Bub Gehirnverletzungen. Dies führte laut Staatsanwaltschaft zu einer verzögerten körperlichen Entwicklung sowie zu Sprach- und Sehstörungen. Die Anklage ging davon aus, dass das Baby voraussichtlich lebenslang einen "über das normale Maß hinausgehenden Bedarf" an Therapien und Hilfe nötig haben wird.
Immer wieder werden Säuglinge schwer verletzt, weil Eltern ihre schreienden Kinder schütteln und damit das Gehirn der Babys schädigen. Ebenfalls in Gemünden soll ein junger Mann kurz vor Weihnachten 2019 einen acht Monate alten Buben erstickt haben. Der 23-jährige Lebensgefährte der Mutter des Kindes ist wegen Mordes angeklagt.