Mutmaßlicher Millionenbetrug:Anleger greifen nach Privatvermögen
WÜRZBURG - Vermögenswerte gepfändet: Im Fall des mutmaßlichen Millionenbetrügers Helmut K. haben sich geschädigte Anleger Zugriff auf das Privatvermögen des Geschäftsmannes verschafft.
Eine Münchner Kanzlei hat nach einer Mitteilung vom Donnerstag erfolgreich zivilrechtliche Arrestbefehle beantragt; Vermögenswerte konnten zugunsten der Anleger gepfändet werden.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Würzburg kommt es bald zur Anklageerhebung gegen Helmut K., der derzeit in U-Haft sitzt. Nach Ansicht der Anklagebehörde hat der Aschaffenburger über ein kompliziertes Firmengeflecht Privatanleger und internationale Großbanken getäuscht und um mehr als 300 Millionen Euro geprellt. Die Behörde ermittelt seit Monaten wegen Untreue- und Betrugsverdachts.
Die Untersuchungen waren zeitweise ins Stocken geraten, weil sich ein mutmaßlicher Komplize des inhaftierten 51-Jährigen im Sommer das Leben genommen hatte.
Im Juli hatte das Amtsgericht Würzburg auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft sogenannte Arrestbefehle auf das Vermögen des Geschäftsmannes erlassen. Damit habe man Vermögenswerte für die Geschädigten sichern wollen, erläuterte der Leitende Oberstaatsanwalt Dietrich Geuder am Donnerstag. Gepfändet wurden dabei unter anderem Grundstücke des Beschuldigten und Geld, das als Spareinlagen seiner Kinder bei einer Bank angelegt worden war. Damit Anleger aber darauf zugreifen konnten, mussten sie nach Angaben der Münchner Kanzlei zivilrechtliche Verfahren anstrengen.
Nach Ermittlungserkenntnissen soll K. mit dem Geld seiner Kunden, das er demnach über ein kompliziertes Geflecht in verschiedene, teils besonders spekulative Fonds gesteckt haben soll, unter anderem einen Hubschrauber, Flugzeuge und Häuser finanziert haben. Seinen Kunden versprach der gebürtige Oberpfälzer angeblich extrem hohe Renditen.
dpa
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