Mutmaßlicher Autobahnschütze vor Gericht
Würzburg - Der mutmaßliche Autobahnschütze wollte anderen Lastwagenfahrern nach Ansicht der Staatsanwaltschaft einen "Denkzettel" für ihr Fahrverhalten verpassen. Der Fernfahrer habe sich entschlossen, ihnen dazu in die Ladung oder in den Lkw zu schießen, sagte Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen beim Prozessauftakt am Montag vor dem Landgericht Würzburg. Angeklagt sind 170 Fälle.
Der 58-Jährige aus der Eifel soll über Jahre hinweg immer wieder vom Steuer auf andere Lastwagen geschossen haben. Drei Menschen wurden dabei verletzt. In fünf Fällen wirft die Anklage ihm versuchten Mord vor - dies weist die Verteidigung zurück. Der Mann selbst hatte bei der Polizei betont, dass er niemanden verletzen wollte.
Der Mann habe zwar nur Sachschäden anrichten wollen, sagte Raufeisen. Er habe die Gefahr für Leib und Leben anderer aber billigend in Kauf genommen. Der Angeklagte habe freihändig und ohne genaueres Anvisieren durch die geöffnete Scheibe geschossen.
Der Mann soll von 2008 bis 2013 mehr als 700 Mal zur Waffe gegriffen haben. Die Serie von Schüssen auf deutschen Autobahnen hatte Ermittlern lange Rätsel aufgegeben.
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