"Müssen uns steigern"

FÜRTH - Vorne ordentlich, aber hinten fehlt die Stabilität - Trainer Benno Möhlmann redet Klartext. Comeback von Innenverteidiger Karaslavov, Cidimar aus dem Kader für Rostock gestrichen, zwei weitere Spiele als Chance für Keeper Loboué.
Klartext vom Trainer: Ließ Benno Möhlmann, verantwortlich für die Leistungen der Fürther Profis, Umfeld und Presse gerne mal im Unklaren über seine Personalien, redete der Coach gestern frei von der Leber weg: „Wir haben eine andere Qualität, als die, die wir bisweilen zeigen.“
Konsequenz: Stürmer Cidimar bleibt ganz zuhause (Möhlmann: „Er bringt es einfach nicht“), wenn es heute nach Rostock geht und Innenverteidiger Marino Biliskov dürfte nach seinen haarsträubenden Böcken in den letzten Spielen seinen Stammplatz los sein. Möhlmann: „Am Dienstag in Rostock spielt Asen Karaslavov.“
"Müssen defensiv besser stehen"
Möhlmann baut seine Abwehr um, weil „wir es hinkriegen müssen, defensiv besser zu stehen und weniger Chancen zuzulassen. Nach vorne spielen wir ganz ordentlich, aber es fehlt die Stabilität in der Abwehr.“ Wohl wahr. Deshalb flog zunächst der ziemlich irritierte Keeper Sascha Kirschstein aus seinem Kasten, sein Erbe Stephan Loboué erledigte seinen Job beim 1:1 gegen Aachen am Freitag sehr ordentlich. Möhlmann: „Loboué macht noch die nächsten beiden Spielen, dann ziehen wir ein Fazit und sehen weiter.“
Und Möhlmann wird in Rostock sehen, ob er künftig auf Karaslavov bauen kann, der laut dem Trainer „nach seiner Verletzung Zeit gebraucht hat, um wieder den Anschluss zu finden“, den nun aber wohl gefunden hat. Schließlich war Karaslavov einst ein durchaus solider Innenverteidiger.
Biliskovs Patzer haben Punkte gekostet
Da hilft auch das flammende Plädoyer von Manager Rachid Azzouzi für Biliskov, „er zeigt sich, will das Spiel schnell machen, geht in die Zweikämpfe“, wenig. Zuletzt haben Biliskovs Patzer den Fürthern jede Menge Punkte gekostet. Allen vorn die völlig unnötige 1:3-Pleite bei den Münchner Löwen. Dort waren die Fürther über 90 Minuten die bessere Mannschaft und standen am Ende nach fürchterlichen Fehlern, u.a. von Biliskov, mit leeren Händen da.
Kein Wunder, dass Möhlmann unzufrieden ist und sagt: „Wir müssen uns steigern, sonst müssen wir uns über die Erste Liga keine Gedanken machen.“ Loboué will seinen Teil zur Qualitätsverbesserung beitragen und meint: „Ich habe zwar Respekt vor meinem Kollegen Kirschstein, aber ich bin auch kein Schlechter. Allerdings werden Kirschstein und ich keine Freunde mehr, aber das müssen wir auch nicht.“ Sachlich richtig, es steht ja immer nur einer auf dem Platz. ERG