Münchens OB Reiter hält Schockampeln für Aktionismus
München (dpa/lby) - "Schockampeln", die bei Rot über die Ampel gehenden Fußgängern durch Unfallgeräusche einen gewaltigen Schrecken einjagen sollen, hält Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) für Aktionismus. Das erinnert mich stark an die abschreckenden Bilder auf den Zigarettenpackungen", sagte Reiter der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag in München. "Ich weiß nicht, ob sich jemand, der sich jetzt schon nicht um die Ampelfarbe kümmert, von einer "Schockampel" abhalten lässt." Vielleicht erschrecke es den einen oder anderen, sagte Reiter. Er habe auch kein Problem, wenn man nun teste, ob so eine Ampel etwas bringe. "Aber spontan hält sich meine Begeisterung in Grenzen."
Am Vortag hatte der FDP-Abgeordnete Thomas Ranft im Stadtrat den Antrag gestellt, an einer Fußgängerampel das aus Paris stammende System zu installieren. Es sorgt dafür, dass quietschende Reifengeräusche zu hören sind, sobald jemand bei Rot über die Straße geht. Zugleich wird der erschrockene Gesichtsausdruck des Betroffenen fotografiert und auf einer Videotafel am gegenüberliegenden Straßenrand gezeigt - zusammen mit der Warnung, dass man dem Tod durch sein Verhalten doch bitte besser nicht ins Gesicht blicken möge.
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