München: Wasser statt Beton soll Christkindlmärkte schützen

Poller aus Beton sind ein Auslaufmodell. In München sollen Wassersäcke Angreifer davon abhalten, in Menschenmengen auf Weihnachtsmärkten zu rasen. Andernorts setzt man auf die herkömmlichen Sperren - und Mobiltelefone.
dpa |
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München (dpa/lby) - Sie sehen aus wie überdimensionale schwarze Trinktüten: Statt Betonpollern sollen prall gefüllte Wassertanks verhindern, dass Autos oder Lastwagen in die Menschenmengen auf Münchner Christkindlmärkten rasen. Insgesamt 20 dieser Säcke schützen unter anderem den größten Weihnachtsmarkt Münchens rund um den Marienplatz, wie eine Sprecherin des Kreisverwaltungsreferats sagte. Sie sollen in der Lage sein, "ein angreifendes Fahrzeug oder eines, über dass der Fahrer die Kontrolle verloren hat, zuverlässig zu stoppen".

Die Wassersäcke, sogenannte Indutainer, haben laut der Sprecherin folgende Vorteile: "Sollten sie bei einem Anprall platzen, ist es nahezu ausgeschlossen, dass Passanten durch umherfliegende Teile verletzt werden". Darüber hinaus seien sie wesentlich leichter auf- und abzubauen, da kein schweres Gerät benutzt werden müsse. "Sie benötigen auch so gut wie keine Lagerkapazitäten." Dennoch hätten die bisher eingesetzten Betonelemente noch nicht ausgedient - "da mit den beschafften Elementen nicht alle Absicherungen umgesetzt werden können".

In anderen bayerischen Großstädten haben sich die neuen Sperren allerdings noch nicht durchgesetzt. Auf dem stark von Touristen aus aller Welt frequentierten Nürnberger Christkindlesmarkt wird die Sicherheit der erwarteten zwei Millionen Besucher vor allem durch mobile Metallsperren und bepflanzte Beton-Tröge gewährleistet. Die Hindernisse sollen auch Lastwagen abhalten können. Außerdem werde die Polizei Fahrzeuge an neuralgischen Punkten postieren, sagte eine Sprecherin.

Betonpoller sollen auch die Weihnachtsmärkte in der Regensburger Innenstadt schützen, wie eine Stadtsprecherin mitteilte. Darüber hinaus patrouillieren verstärkt Streifen, unterstützt vom Kommunalen Ordnungsservice. Außerdem seien die Standbetreiber mit Notfallhandys ausgestattet, hieß es weiter.

Auch Augsburg setzt auf Betonpoller - "weihnachtlich geschmückt", wie der Ordnungsreferent der Stadt, Dirk Wurm (SPD), sagte. Daneben werden Lieferwagen aufgestellt, die im Einsatzfall schnell wegbewegt werden könnten.

In Nürnberg gehören auch Taschenkontrollen und ein SMS-Warnsystem für die Standbetreiber zum Sicherheitskonzept. Auf diese Weise könnten etwaige Gefahren - auch durch Wettereinflüsse - schnell kommuniziert werden. Grundsätzlich gebe es eine abstrakte Gefahr islamistischer Terrorakte in Deutschland. Hinweise auf eine konkrete Gefährdung des Nürnberger Marktes lägen dem Bundeskriminalamt jedoch nicht vor, betonte eine Polizeisprecherin. Die Polizei werde versuchen, durch erhöhte Präsenz der Einsatzkräfte das subjektive Sicherheitsgefühl der Besucher zu erhöhen.

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