München testet in Drive-in-Station auf Coronavirus

Es ist ähnlich wie beim Burgerbrater, nur wird statt Fastfood ein Wattestäbchen durch das Autofenster gereicht: In München werden potenziell mit dem Coronavirus Infizierte jetzt in einer Drive-in-Station getestet. Das Verfahren hat viele Vorteile.
von  dpa
Medizinisches Personal wartet an einer neuen Drive-in-Teststation in der ehemaligen Bayern-Kaserne. Foto: Peter Kneffel/dpa
Medizinisches Personal wartet an einer neuen Drive-in-Teststation in der ehemaligen Bayern-Kaserne. Foto: Peter Kneffel/dpa © dpa

München (dpa/lby) - Es dauert nur ein paar Minuten: Angesichts steigender Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus hat die Stadt München ihre Testkapazitäten mit einer Drive-in-Station ausgeweitet. In Absprache mit dem Gesundheitsamt fahren potenziell Infizierte dort mit dem Auto in ein Zelt, in dem medizinisches Fachpersonal in Schutzkleidung durch das heruntergelassene Fenster einen Rachenabstrich nimmt. Nach etwa fünf bis sechs Minuten können die Betroffenen bereits wieder die Heimfahrt antreten, wie Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Mittwoch erläuterte.

Das Verfahren dürfte bei steigenden Fallzahlen auch andernorts Anwendung finden, geht es doch schnell, schont Personal- und Ausrüstungsressourcen und senkt die Ansteckungsgefahr. In Augsburg werden auf diese Weise bereits seit Samstag mögliche Infizierte getestet, bundesweit haben bereits mehrere Städte Drive-in-Teststationen eröffnet.

In München werden auf dem Gelände der Bayernkaserne ausschließlich Menschen getestet, die das Gesundheitsamt als Kontaktpersonen von bestätigten Infizierten ermittelt hat - aktuell stehen rund 500 Menschen auf der Liste. "Das ist keine öffentliche Teststelle hier", betonte OB Reiter. Aufgrund der beschränkten Laborkapazitäten würden dort zunächst die Insassen von rund 50 Autos pro Tag auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet. Da davon auszugehen sei, dass die Zahlen weiter stiegen, sei eine weitere Drive-in-Anlage auf der Theresienwiese denkbar, es fehle aber noch medizinisches Personal, sagte Reiter.

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