Müller schießt Fürth ins Achtelfinale
AHLEN - Dank des Last-Minute-Tors des 21-Jährigen beim 3:2-Pokalsieg in Ahlen darf sich SpVgg-Präsident Hack nun über 500.000 Euro Freude.
Beim Kleeblatt klingelt die Kasse: Mit einem mehr als holprigen 3:2 in der Verlängerung bei Liga-Konkurrent Rot-Weiß Ahlen hat die Truppe von Benno Möhlmann die dritte Pokal-Runde erreicht und darf sich jetzt über einen warmen Geldregen Freude. Denn die Überstunden vor 4000 Zuschauern im Wersestadion spülen der SpVgg stolze 493.500 Euro in die Kasse.
Ahlen limitiert, Fürth uninspiriert
Dabei hatte zunächst alles nach dem dritten Zweitrunden-Aus in Folge für die Möhlmänner ausgesehen. „Angeschlagene Gegner sind immer die gefährlichsten“, hatte SpVgg-Präsident Helmut Hack schon vorab geunkt. Und sollte recht behalten. Denn unter ihrem neuem Coach Andreas Zimmermann, er folgte auf den kurzfristig gefeuerten Stefan Emmerling, spielten die Ahlener nach der 1:4-Klatsche gegen Fortuna Düsseldorf wie ausgewechselt. RW baute mit ihren limitierten Mitteln viel Druck auf, ackerte sich immer wieder gefährlich vors Fürther Tor und hatte durch Marcel Reichwein oder Amateur Bahattin Köse (45.) aussichtsreiche Kopfball-Chancen. Anders die Möhlmänner. Seine Mannschaft agierte trotz des Startelf-Debüts von Spielmacher Leo Haas zunächst viel zu uninspiriert. Wenn sich Chancen ergaben, dann nur durch Schnitzer in der RW-Abwehr. So wie kurz vor der Pause, als Christopher Nöthe, nach Zuspiel von Sami Allagui, eine 100-Prozentige hätte verwerten müssen, aber am ehemaligen Fürther Keeper Sascha Kirschstein scheiterte.
Besser machte es Bennos Topknipser (fünf Treffer) nach der Pause. Bernd Nehrig entwischte seinem Gegenspieler Pelzer, flankte exzellent nach innen, wo Nöthe problemlos einnetzte – 1:0 (60.). Alles lief nach Plan. Bis Loboué den Schuss des eingewechselten Amateurs Luka Tankulic (88.) glatt durchrutschen ließ und Präsident Hack vor dem heimischen Fernseher in Vestenbergsgreuth die Teetasse aus der Hand gefallen sein dürfte - 1:1. Verlängerung. Und die begann gleich mit dem nächsten Schock: Erneut war es Tankulic (93.), der Innenverteidiger Asen Karaslavov locker abschüttelete und zur verdienten Führung einnickte.
Müllers Siegtreffer fiel erst in der letzten Minute
Dass es am Ende doch noch mit einem glücklichen Sieg für die SpVgg klappte, war in erster Linie Möhlmanns bereits schon berühmten Wechsel-Glück zu verdanken. Zuerst war es der für Haas gekommene Youssef Mokhtari (98.), der einen feinen Freistoß aus 22 Metern den Ausgleich erzielte. Dann schlug Youngster Nicolai Müller (111. für Bernd Nehrig) zu. Mit seinem Last-Minute-Treffer nach Vorlage Allagui ersparte er sich und seinen Kollegen nicht nur das Drama Elfmeter-Schießen, sondern seinem Präsidenten auch eine schlaflose Nacht.
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