Müll auf der Burg: „So schlimm war’s noch nie!“
Trotz Kontrollen der Polizei wurden Böller und Flaschen in der Silvesternacht auf die Freiung geschmuggelt.
NÜRNBERG „Sechs Jahre mach ich das jetzt schon, aber so schlimm wie heuer war’s noch nie“, stellte der Mann vom Fach kopfschüttelnd fest. Mit Kollegen räumte er gestern stundenlang den Silvestermüll auf und unterhalb der Nürnberger Kaiserburg weg.
Dabei hatten Schilder rund um Nürnbergs Wahrzeichen angemahnt: „Das Mitführen von Feuerwerkskörpern, Glasflaschen, Gläsern und anderen zerbrechliche Gegenständen ist auf dem gesamten Burgbereich verboten.“
In der langen Nacht unterzogen Polizisten und Security-Leute die burgwärts Strebenden sogar Taschenkontrollen. Zig Sektflaschen und Feuerwerkskörper wurden beschlagnahmt. Trotzdem wurde einiges auf die Freiung hinaufgeschmuggelt. Am frühen Morgen, als die Straßenkehrer anrückten, „hat das hier vielleicht ausgeschaut“, sagte Straßenreinungs-Depotleiter Peter Burgsteiner. Und: In der ganzen Stadt sehe es so wüst aus wie lange nicht mehr nach einer Silvesternacht. Schlimmer sei es nur zur Jahrtausendwende gewesen: „Da haben wir tonnenweise Dreck weggefahren in die Müllverbrennung.“
30 von 180 Mitarbeitern der Straßenreinigung kehrten gestern ab 5 Uhr früh die Innenstadt – großteils per Hand. „Normalerweise kehren wir alles zu Streifen, die dann die Großkehrmaschinen aufnehmen“, so der Depotchef. Doch bei dem Dauerfrost konnten die großen, wassersprühenden Kehrmaschinen nicht fahren – weil sonst alles gefriert.
Beim Saubermachen an Neujahr hat übrigens die Innenstadt oberste Priorität – vor allem die Touristen-Rennstrecke rund um Hauptmarkt und Kaiserburg. Freitag und Samstag geht’s dann in den vier Außenbezirken weiter. Burgsteiner: „Da sind dann alle unsere Leute im Einsatz, denn bis zum Wochenende sollen Straßen und Wege wieder sauber sein.“ Ob sich da was ändern wird durch das neue Groß-Amt SÖR? „Nix“, sagte der Depotchef trocken: „Dreck bleibt Dreck“. cis