Müll-Alarm! In der City quellen Papierkörbe über

Jetzt plant SÖR-Boss Horst Förther den Einsatz einer „Abfall-Feuerwehr“. Doch dafür gibt’s kein Extra-Geld...
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Schlecht fürs Nürnberger Sauber-Image: Kaum brummt das Leben in der Innenstadt, quellen – wie hier an der Liebesinsel – die Papierkörbe über.
Berny Meyer 3 Schlecht fürs Nürnberger Sauber-Image: Kaum brummt das Leben in der Innenstadt, quellen – wie hier an der Liebesinsel – die Papierkörbe über.
Ein übervoller Papierkorb zieht noch viel mehr Müll an. Weil sie keinen anderen Ausweg wissen, legen die Passanten ihren Abfall eben rundherum ab. Die Mülleimer werden nur zweimal am Tag geleert.
Berny Meyer 3 Ein übervoller Papierkorb zieht noch viel mehr Müll an. Weil sie keinen anderen Ausweg wissen, legen die Passanten ihren Abfall eben rundherum ab. Die Mülleimer werden nur zweimal am Tag geleert.
SÖR-Chef Horst Förther plant eine „Müll-Feuerwehr“.
Wolfgang Zink 3 SÖR-Chef Horst Förther plant eine „Müll-Feuerwehr“.

Jetzt plant SÖR-Boss Horst Förther den Einsatz einer „Abfall-Feuerwehr“. Doch dafür gibt’s kein Extra-Geld...

NÜRNBERG Die Sonne scheint, die Innenstadt brummt und dann das: Überquellende Papierkörbe, verdreckte Grünanlagen und Müllberge trüben den Wochenend-Genuss in der Stadt. Zwar werden die Papierkörbe in der City täglich zweimal geleert. Doch das reicht bei weitem nicht aus. Deshalb denkt Bürgermeister Horst Förther (SPD) als Chef des Servicebetriebs öffentlicher Raum (SÖR) über eine schnelle Müll-Eingreiftruppe nach. Doch für die „Abfall-Feuerwehr“ gibt’s kein Extrageld.

Im Gegenteil! Die neue Superbehörde SÖR, die Straßenreinigung, Tiefbau- und Gartenbauamt unter einem Dach zusammenfasst, wurde aus der Taufe gehoben, um Geld zu sparen. „Zusätzliche Finanzmittel und Personal werden wir vom Stadtrat nicht bekommen“, so Förthers Mitarbeiter Ronald Höfler. Weil Förther aber das Sauber-Image der Stadt polieren will („Mit SÖR wollen wir mehr Qualität in den öffentlichen Raum bringen!“), muss er handeln.

Denn der Anblick ist unappetitlich. Rund um die überfüllten Mülleimer stapeln sich Tüten, Kaffeebecher, Pizzaschachteln und senfverschmierte Servietten. Man merkt, dass die Passanten eigentlich den Papierkorb nutzen wollen – und in ihrer Not dann den Abfall dort am Boden ablegen. Ähnlich das Bild in den Pegnitzauen und an der Wöhrder Wiese. Auch dort quellen die Papierkörbe über. Zusätzlich laden dort die ersten Grillfreunde ihren Müll ab. Schon bisher werden die hochfrequentierten Straßen in der Innenstadt sieben Mal am Tag gereinigt. Doch die Straßenkehrer haben keine Kapazitäten, auch noch die Abfalleimer auszuleeren. „Dafür haben wir kleine Lastwagen, die auf festgelegten Routen durchs Stadtgebiet unterwegs sind“, erläutert SÖR-Sprecher Hans-Peter Kauppert. Maximal zweimal könnten diese Teams die City ansteuern.

„Das heißt, dass wir intern umstrukturieren müssen. Wir können das nicht auf die lange Bank schieben. Denn überquellende Papierkörbe sorgen dafür, dass dort auch viel anderer Abfall weggeschmissen wird“, so Höfler. „Wir werden dann eben andere Schichten ausdünnen, um eine Eingreiftruppe für die Papierkörbe bilden zu können.“

Ein anderes Problem wird SÖR damit nicht lösen können. Immer mehr Nürnberger nutzen nämlich die Papierkörbe, um dort ihren Hausmüll zu entsorgen.

M. Reiner

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