Müll-Alarm!

Aktion „Kehrd wärd“ soll für mehr Sauberkeit sorgen – doch die Resonanz nimmt ab. Schlimm, denn anhand der Müllmengen sollte man aktiv werden: 6500 Tonnen Dreck werden allein in Nürnberg jedes Jahr von den Straßen der Stadt gekehrt.
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"Kherd wärd" wird zur Schulaktion: Vom 5. bis 9. Mai putzen die Schüler am Paniersplatz.
Berny Meyer "Kherd wärd" wird zur Schulaktion: Vom 5. bis 9. Mai putzen die Schüler am Paniersplatz.

Aktion „Kehrd wärd“ soll für mehr Sauberkeit sorgen – doch die Resonanz nimmt ab. Schlimm, denn anhand der Müllmengen sollte man aktiv werden: 6500 Tonnen Dreck werden allein in Nürnberg jedes Jahr von den Straßen der Stadt gekehrt.

NÜRNBERG Überquellende Abfalleimer, Zigarettenstummel und alte Kaugummis auf dem Pflaster, Papiertaschentücher am Straßenrand: Obwohl die 130 städtischen Straßenkehrer täglich von 5 bis 21 Uhr unterwegs sind, liegt immer Abfall herum. „Die Sauberkeit in der Stadt ist ein Thema, das die Stadt nicht alleine erledigen kann“, sagt Peter Pluschke (Grüne). Er ist ab 1. Mai als neuer Umweltreferent auch für die Straßenreinigung zuständig und baut auf bürgerschaftliches Engagement. Bei der Aktion „Kehrd wärd“, die heuer neu organisiert wird, sollen die Nürnberger den Dreck-Ecken in ihrer Stadt zu Leibe rücken.

Bis zu fünf Mal am Tag sind die Kehrrichtbauern zum Beispiel in der Fußgängerzone unterwegs. „Wir legen am Tag locker 15 und mehr Kilometer zurück“, sagt Peter Gawreliuk, der mit seinem Vier-Mann-Team auf den Straßen Langwassers für Sauberkeit sorgt.

Wir werfen täglich 18 Tonnen weg

Insgesamt 6500 Tonnen Dreck werden jedes Jahr von den Straßen der Stadt gekehrt. Pro Tag ist das ein Berg von fast 18 Tonnen Müll. „Dabei ist allerdings der Abfall noch gar nicht eingerechnet, der in Nürnbergs Grünanlagen anfällt“, sagt Clemens Lang vom Amt für Abfallwirtschaft. Hier kommt nochmals ein Ekel-Berg zusammen.

Allein die 12000 Hunde in der Stadt hinterlassen jeden Tag hochgerechnet fünf Tonnen Kot. Zwar müssen die Hundebesitzer den inzwischen in Tüten verpacken und in Papierkörben entsorgen. „Doch davon merken wir wenig“, sagt Straßenkehrer Gawreliuk. Und Chef Lang ergänzt: „Es gibt keine Patentlösung, wie man das Problem Hundekot lösen könnte.“ Außer den Appellen an Herrchen und Frauchen, alles aufzuheben.

Dabei soll auch die Aktion „Kehrd wärd“ helfen, die heuer ins zehnte Jahr geht. Sie soll für mehr Bewusstsein für die Sauberkeit in der Stadt sorgen. Allerdings hat die Resonanz auf die Aktion in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen. Immer weniger beteiligten sich daran. „Bei einer Befragung haben viele Teilnehmer angegeben, dass sie es nicht einsehen, den Müll aufzuheben, den andere einfach so fallen lassen“, sagt Lang.

Deshalb wird „Kehrd wärd“ vom 5. bis zum 9. Mai nun zur Putz-Aktionswoche für Nürnbergs Schüler. 4900 Kinder aus 22 Schulen machen mit und reinigen die Umgebung ihrer Schulhäuser. Als Dankeschön bekommen die Saubermänner Eintrittskarten für den Tiergarten. 22000 Euro kostet „Kehrd wärd“, davon bezahlen Sponsoren 9000 Euro.

Michael Reiner

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