Motorsport: „Krise ist eine Chance“

Die Sportchefs von Audi und Mercedes, Ullrich und Haug, über die DTM und den Norisring
von  Abendzeitung
Am Norisring wird fleißig gearbeitet, Reifenstapel müssen aufgebaut werden.
Am Norisring wird fleißig gearbeitet, Reifenstapel müssen aufgebaut werden. © Zink/JüRa

Die Sportchefs von Audi und Mercedes, Ullrich und Haug, über die DTM und den Norisring

NÜRNBERG Entlassungen, Insolvenzen, Absatzeinbrüche – die Automobilbranche erlebt weltweit schwierige Zeiten. Ungeachtet dessen bestücken Audi und Mercedes die Deutsche Tourenwagen Meisterschaft (DTM), die am Wochenende auf dem Norisring ihren Saisonhöhepunkt feiert.

"Motorsport muss seinen Beitrag leisten"

„Es ist klar, dass auch der Motorsport angesichts der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise seinen Beitrag leisten muss, die Kosten weiter zu reduzieren“, sagt Dr. Wolfgang Ullrich, Sportchef von Audi, „natürlich bedeutet das mehr Arbeit, weil viele Prozesse, die über Jahre zur Routine geworden sind, durchleuchtet und zum Teil geändert werden müssen. Die Finanzkrise ist aber gleichzeitig eine große Chance für den Motorsport, noch wirtschaftlicher zu werden“.

Für Mercedes-Sportchef Norbert Haug hat die DTM „in unserem Haus ein enorm hohes Ansehen, bei den Mitarbeitern sowieso.“ Was die Pressestelle von Mercedes-Motorsport bestätigt. „Der Aufwand in der DTM ist sinnvoll, das Preis-Leistungsverhältnis erstklassig, für Hersteller, Sponsorenpartner und Zuschauer. Die DTM ist eine großartige Werbebühne. Nirgendwo gibt es begeistertere Zuschauer.“

Ullrich: Für uns Motorsport mehr als nur Markteting"

Für Ullrich ist zudem wichtig, dass „ein enger Bezug zur Serienentwicklung besteht. Denn für uns ist Motorsport mehr als nur Marketing. Deshalb engagieren wir uns in der DTM und bei den Prototypen.“

Auch bezüglich des Norisrings sind sich Haug und Ullrich weitgehend einig. „So eine Strecke findet sich kein zweites Mal“, so Haug, „sie ist hoch wertvoll, sehr wellig. Man muss ein spezifisches Abstimmungsprogramm umsetzen, um mit den Tücken umzugehen. Zudem spielt die Strategie eine große Rolle. Selbst wenn man hier schnell ist, ist man nie viel schneller als die anderen.“

Für Ullrich ist das Rennen schon deshalb „sehr wichtig, weil es unser Heimrennen ist, bei dem viele Audi-Mitarbeiter und Fans vor Ort mitfiebern“. Wobei auch Ullrich gerne zugibt, dass der Norisring, „eines der schwierigsten DTM-Rennen des Jahres werden wird, wenn nicht sogar das schwierigste“.

Haug: "Wenn du nicht an der richtigen Stelle fährst, hast du schon verloren"

Prognosen unmöglich. Haug: „Wenn du nicht an der richtigen Stelle stehst, dann hast du bei der Dichte des Feldes schon verloren. Wer hinter dem Feld festhängt, kommt nicht mehr nach vorne. Ich sehe mindestens ein Dutzend Autos Podiums-, wenn nicht sogar siegfähig.“

„Wir haben uns spezifisch auf den Norisring vorbereitet“, verrät Ullrich, „wir wollen in Nürnberg endlich mal wieder gewinnen“. ERG/ANE

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