Motiv des Amokläufers: Hass auf die Menschheit und die Schule

Hass auf alles und jeden: Das ist das Motiv des Amokläufers von Ansbach. Die Ermittler werteten den Computer des Täters aus und fanden Hinweise für das Motiv. Der 18-Jährige hatte keine Lust mehr zu leben.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

ANSBACH - Hass auf alles und jeden: Das ist das Motiv des Amokläufers von Ansbach. Die Ermittler werteten den Computer des Täters aus und fanden Hinweise für das Motiv. Der 18-Jährige hatte keine Lust mehr zu leben.

Der 18-jährige Amokläufer von Ansbach hat aus Hass auf die ganze Menschheit und speziell auf die Institution Schule gehandelt. Dies sei aus der Auswertung von Schriftstücken auf seinem Computer hervorgegangen, teilte Oberstaatsanwältin Gudrun Lehnberger am Montag bei einer Pressekonferenz in Ansbach mit.

Der Schüler trug während der Tat ein T-Shirt mit der Aufschrift „Made in School“. Er habe sich ungerecht behandelt gefühlt, ausgegrenzt und nicht anerkannt. Auch habe er Angst vor einer schweren Krankheit gehabt und davor, das Abitur nicht zu bestehen. „Er hätte auch gern eine Freundin gehabt, was ihm nicht gelungen ist“, sagte Lehnberger.

Der Täter hatte am Donnerstag am Gymnasium Carolinum einen Lehrer und neun Mitschüler teils schwer verletzt, ehe ihn die Polizei mit drei Schüssen stoppen konnte, wie Kripochef Hermann Lennert sagte. Dabei wurde er schwer verletzt. Bisher war von fünf Schüssen die Rede gewesen.

Unter den gelöschten Dateien auf dem Computer des 18-Jährigen sei ein 80-seitiges Dokument gefunden worden, in dem in Einträgen vom April 2009 bereits von einem geplanten Amoklauf die Rede war, sagte Staatsanwalt Jürgen Krach. In dem Dokument wurden schon in Einträgen vom Mai 2009 die später tatsächlich verwendeten Waffen erwähnt.

Das Schreiben richtete sich an eine fiktive Ansprechpartnerin, sagte Oberstaatsanwältin Lehnberger. „Wir wissen nicht, ob diese Person existiert. Er hat diese Person mit einem Namen angesprochen.“ Er habe ihr die Planung der Tat und sein Ziel geschildert, möglichst viele Schüler und Lehrer zu töten und das Schulgebäude niederzubrennen.

Mehrfach und ausdrücklich habe der 18-Jährige betont, seine Eltern seien nicht für die Tat verantwortlich. Er habe nicht mehr leben wollen und einkalkuliert, bei der Tat getötet zu werden.

dpa

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.