Mordversuch mit vergifteter Milch: Altenpflegerin vor Gericht

Wegen versuchten Giftmordes steht eine 23-jährige Altenpflegerin in Würzburg vor Gericht. Doch die Angeklagte bestreitet die Mordabsicht - sie wollte lediglich die Wirkung des Schmerzmittels testen.
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Die Angeklagte auf dem Weg ins Gericht
dpa Die Angeklagte auf dem Weg ins Gericht

WÜRZBURG - Wegen versuchten Giftmordes steht eine 23-jährige Altenpflegerin in Würzburg vor Gericht. Doch die Angeklagte bestreitet die Mordabsicht - sie wollte lediglich die Wirkung des Schmerzmittels testen.

Eine wegen versuchten Giftmordes an ihrer Mitbewohnerin angeklagte junge Frau hat am Dienstag zum Prozessauftakt vor dem Würzburger Landgericht die Tat weitgehend eingeräumt. Eine Tötungsabsicht bestritt sie allerdings.

Die Staatsanwaltschaft legt der 23 Jahre alten Altenpflegehelferin zur Last, ihre 20 Jahre alte Mitbewohnerin am 12. Oktober 2009 in ihrer Wohnung mit 131 Milligramm des starken Schmerzmittels „Tilidin“ heimtückisch vergiftet zu haben. Die Angeklagte gab zu, das Medikament mit Hilfe einer Injektionsnadel heimlich in eine Milchpackung der Mitbewohnerin gespritzt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die kräftig gebaute Angeklagte ihre jüngere und attraktivere Untermieterin aus „Neid, Missgunst und Hass“ töten wollte. „Das stimmt nicht, ich habe mich gut mit ihr verstanden“, versicherte hingegen die Angeklagte vor Gericht.

Ihre Erklärung für die Tat: Sie habe unter einer depressiven Verstimmung mit Selbstmordgedanken gelitten und die Wirkung des Schmerzmittels testen wollen. „Ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, schmerzfrei aus dem Leben zu scheiden. Ich wusste, dass das keine tödliche Dosis war“, sagte die 23-Jährige. Seine Mandantin habe die Tötung des Opfers zu keinem Zeitpunkt billigend in Kauf genommen, betonte der Verteidiger.

Nachdem die Studentin über Kreislaufprobleme, Herzrasen und Übelkeit klagte, trank die Angeklagte selbst von der Milch. Damit habe sie den Verdacht von sich ablenken wollen, sagte die Angeklagte. Beide Frauen wurden in einer Klinik behandelt. Es bestand keine Lebensgefahr.

ddp

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