Mordversuch an der Ex!

Der Fall wird neu aufgerollt: Alex W. (23) überfuhr die Verlobte kaltblütig mit einem Transporter
von  mp
Der erste Prozess war spektakulär. Den Mordversuch stellte das Gericht 2009 sogar am Tatort nach.
Der erste Prozess war spektakulär. Den Mordversuch stellte das Gericht 2009 sogar am Tatort nach. © AZ Archiv

NÜRNBERG Ein Ausraster mit Folgen: Nach einer Disco-Nacht in Lauf tickte Landschaftsgärtner Alex W. (23) völlig aus. Mit einem Transporter überrollte er 2009 bei voller Fahrt seine damalige Verlobte und zwei vermeintliche Nebenbuhler! Nicole K. (20) überlebte nur knapp. Für diesen kaltblütigen Mordversuch wurde Alex W. zu sieben Jahren Haft verurteilt (AZ berichtete). Jetzt ist der Fall wieder vor Gericht.


Hat Alex W. tatsächlich in voller Tötungsabsicht gehandelt? Und wenn ja, welches Motiv hatte er? Das sind die Fragen, mit denen sich die Richter erneut beschäftigen müssen, nachdem der Bundesgerichtshof (BGH) das erste Urteil teils wieder aufhob. Grund: Der BGH hielt das Motiv – krankhafte Eifersucht – als Mordmerkmal nicht für überzeugend.

Die Verteidigung ist optimistisch


Ob Alex W. nun mit einer geringeren Strafe davonkommt, ist aber ungewiss. Auch Heimtücke kommt als Motiv in Betracht. Die Verteidigung ist optimistisch. „Die Chance, überhaupt mit einer Revision durchzukommen, war schon sehr gering”, jubelt Anwalt Thomas Lößel. Das sei ein Erfolg. Er geht davon aus, dass das neue Urteil zu Gunsten seines Mandanten ausfällt.


Blass und bedrückt saß Alex W. am Dienstag im Gericht, entschuldigte sich bei seiner Ex-Verlobten. Er habe große Schuld auf sich geladen, würde die Tat gern ungeschehen machen. Nicole K. hat bis heute Angst vor Alex W., hält ihn für unberechenbar. mp

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