Mord in Ingolstadt - Sie suchte gezielt nach Doppelgängerin

Eine Frau (23) hat in Ingolstadt versucht, den eigenen Tod vorzutäuschen. Ihre gruselige Masche.
von  Rosemarie Vielreicher
Die Täter töteten die Frau mit einer Vielzahl von Stichen in den Körper. (Symbolbild)
Die Täter töteten die Frau mit einer Vielzahl von Stichen in den Körper. (Symbolbild) © imago/blickwinkel (Symbolfoto)

Ingolstadt - Sie sah ihr so ähnlich, dass sogar ihre Familie im ersten Moment darauf hereinfiel. Im August fanden Ermittler in Ingolstadt eine Leiche in einem Auto. Doch es handelte sich nicht um eine Deutsch-Irakerin (23), wie zunächst angenommen. Mittlerweile ist sich die Polizei sicher, dass diese ihren Tod vortäuschen wollte. Und dass sie ganz gezielt nach einer Doppelgängerin gesucht hat. Deswegen heißt die Anschuldigung gegen sie und einen Kosovaren (23) nun nicht mehr Totschlag, sondern Mord!

Das teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord am Montag mit. Demnach wollte das vermeintliche Opfer, das sich später als Verdächtige entpuppte, wegen familiärer Probleme untertauchen und deswegen ihren Tod vortäuschen. Zusammen mit dem beschuldigten Mann - beide sitzen jetzt in U-Haft - suchte sie im Internet nach einer Frau, die ihr zum Verwechseln ähnlich sah.

Mutmaßliche Mörder: Kontakt zu Opfer über Social Media 

Sie begann über mehrere Accounts in Sozialen Medien zu möglichen Doppelgängerinnen Kontakt aufzunehmen - sie stand schon mit mehreren jungen Frauen im Austausch. Mit dem späteren Opfer vereinbarte sie unter falschen Versprechungen Mitte August ein Treffen in der Nähe von Heilbronn. Dort holten die Verdächtigen das Opfer direkt von Zuhause ab.

"Noch während der Rückfahrt wurde das Opfer wie geplant unter einem Vorwand aus dem Fahrzeug gelockt und in einem Waldstück mit einer Vielzahl von Stichen in den Körper heimtückisch und aus niederen Beweggründen getötet", teilten die Ermittler gestern mit. Danach setzten die Beschuldigten ihre Fahrt nach Ingolstadt fort, wo der Leichnam am Abend des 16. August im Auto gefunden wurde.

In der Gerichtsmedizin kamen allerdings Zweifel an der Identität auf und der mörderische Schwindel flog auf.

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