Mord an der Freundin? – Fall „Jessica“ vor Gericht

Sie lebten Tür an Tür, waren befreundet. Dann geschah ein Mord. Hat eine heute 28 Jahre alte Frau vor zwei Jahren ihre Freundin erstochen? Der Prozess im Mordfall „Jessica“ beginnt.
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NÜRNBERG/ERLANGEN - Sie lebten Tür an Tür, waren befreundet. Dann geschah ein Mord. Hat eine heute 28 Jahre alte Frau vor zwei Jahren ihre Freundin erstochen? Der Prozess im Mordfall „Jessica“ beginnt.

An diesem Donnerstag beginnt vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth der Prozess im Mordfall „Jessica“. Die Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten vor, die damals 26 Jahre alte Mutter zweier Kinder in deren Wohnung in Erlangen umgebracht zu haben. Der Grund: Die Frau wollte angeblich einen Scheckkartenbetrug vertuschen.

An 16 Verhandlungstagen will die Schwurgerichtskammer klären, ob die Angeklagte tatsächlich die Mörderin von Jessica ist. 65 Zeugen und 9 Sachverständige sollen in dem aufwendigen Indizienprozess gehört werden. Mit dem Urteil sei wegen zwei längerer Verhandlungspausen erst am 27. September zu rechnen, sagte ein Justizsprecher.

Nach dem Mordfall vor zwei Jahren war zunächst Jessicas Ehemann in Verdacht geraten. Die Angeklagte wurde erst vier Monate nach der Tat festgenommen. Eine Sonderkommission der Polizei war zuvor mehr als 300 Spuren nachgegangen und hatte 400 Menschen befragt.

Nach Ermittlerangaben hat die mittlerweile in Untersuchungshaft sitzende Angeklagte die Kreditkarte des Ehemanns des Opfers gestohlen. Damit soll sie für 7000 Euro eingekauft haben – mit gefälschter Unterschrift. Als das Opfer Verdacht schöpfte, dass dahinter ihre Nachbarin und Freundin stecken könnte, versuchte sie, eine Gegenüberstellung mit einem Bankangestellten zu erreichen.

Um dies zu verhindern, soll die Angeklagte ihre Freundin Jessica in ihrer Wohnung besucht haben. Doch die junge Frau pochte weiter auf die Aufklärung des Betrugs und musste nach Ansicht der Staatsanwaltschaft dafür mit dem Leben bezahlen: Laut Obduktionsbericht erlitt sie insgesamt 40 Stich- und Schnittverletzungen. Im Fall einer Verurteilung droht der 28-Jährigen lebenslange Haft.

dpa

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