Möhlmanns Torfabrik

4:3 gegen den MSV Duisburg nach 1:3-Rückstand und schon 30 Treffer in 13 Spielen: Die Fürther sind für das Derby am Sonntag gegen den Erzrivalen bestens gerüstet. Manager Rachid Azzouzi: "Aber der Club ist Favorit."
von  Abendzeitung
„Kotte“ mit Köpfchen: Joker Aleksandar Kotuljac trifft zum 3:3 – noch nicht das Ende der fulminanten Fürther Aufholjagd.
„Kotte“ mit Köpfchen: Joker Aleksandar Kotuljac trifft zum 3:3 – noch nicht das Ende der fulminanten Fürther Aufholjagd. © Wolfgang Zink

FÜRTH - 4:3 gegen den MSV Duisburg nach 1:3-Rückstand und schon 30 Treffer in 13 Spielen: Die Fürther sind für das Derby am Sonntag gegen den Erzrivalen bestens gerüstet. Manager Rachid Azzouzi: "Aber der Club ist Favorit."

„Nürnberg, wir kommen“, skandierten die euphorischen Kleeblatt-Fans. Und auf dem Platz lagen sich die Spieler in den Armen, wollten gar nicht mehr in die Kabine.

Fürth holt 1:3-Rückstand auf

Friede, Freude, Fürth. Klar, so ein „irres Spiel“ (Stephan Loboué) hatte der Ronhof lange nicht mehr gesehen. 4:3 gegen den MSV Duisburg gewonnen – und dabei einen 1:3-Rückstand aufgeholt. Grandios. Oder, um es mit Sami Allagui zu sagen: „Das war einfach cool!“ Für das Derby gegen den Club am nächsten Sonntag scheint Bennos Möhlmanns Torfabrik, die 30 Treffer in 13 Spielen produziert hat, bestens gerüstet.

Die legte gestern auch „cool“ los. Nach feinem Freistoß vom zum Regisseur beförderten Charles Takyi köpfte Sami Allagui – wer sonst? – zum 1:0 ein. Das war’s dann allerdings auch schon mit der Fürther Herrlichkeit. Die 6200 Fans im Stadion mussten mit ansehen, wie ihr Team das Spiel mal wieder aus der Hand gab, den Gegner zu Chancen kommen ließ. Folge: 1:1 durch Cedric Makiadi (18.), 1:2 durch Olcay Sahan (45.). Bei beiden Gegentreffern sah die Kleeblatt-Abwehr schlecht aus. Ebenso bei Sahans zweiten Tor (50.). 1:3 – die Partie war eigentlich gelaufen. Eigentlich.

Denn auf einmal besannen sich die Möhlmänner auf das, was sie auszeichnet: Schnellen, zielstrebigen Kombinationsfußball. Ähnlich sah es auch der Coach: „Das Problem ist, dass unsere jungen Spieler noch nicht so stabil sind. Aber sie haben eben auch die Qualität, die den Unterschied ausmacht.“ Gemeint war damit vor allem die Qualität, ein Spiel innerhalb von 15 Minuten zu drehen. Fürth legte los und der MSV schaute staunend zu. 2:3 (75.) durch den starken Ivo Ilicevic, 3:3 durch den eingewechselten Aleksandar Kotuljac: „Der Trainer hat einfach gesagt, ich soll Gas geben.“ Und das 4:3 (85.) durch den ebenfalls eingewechselten Bernd Nehrig, der einen Handelfmeter sicher verwandelte. Im Gegensatz zu Mihai Tararache, der mit einem fragwürdigen Foulelfmeter an Fürths Keeper Loboué gescheitert war (48.).

Regisseur Takyi: "Ein großer Schritt nach vorn"

Ende gut, alles gut also. Entsprechend zufrieden zeigte sich auch Benno Möhlmann. Besonders angetan war der Trainer von der Moral seiner Mannschaft: „Sie hat sich nicht aufgegeben, gut gekämpft und nach dem dritten Gegentor auch wirklich gut gespielt.“ Warum nicht gleich so? „Wir sind manchmal einfach zu sorglos“, meinte Möhlmann. Charles Takyi sah sein Team nach der Aufholjagd sogar auf dem besten Weg zur Spitzenmannschaft. „Wenn wir so ein Spiel noch gewinnen, ist das ein großer Schritt nach vorn.“ Dieser Meinung schloss sich Loboué an: „Wir sind eine Mannschaft für oben.“

Der Club muss sich also warm anziehen. Auch wenn sich die Fürther Verantwortlichen gestern mit Sprüchen gegen den Erzrivalen auffällig zurückhielten. Manager Rachid Azzouzi nicht ganz im Ernst: „Der Club hat gewonnen, jetzt ist er natürlich auch der Favorit.“ Krischan Kaufmann

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