Möhlmann will – aber Hack auch?

Kleeblatt-Trainer sieht Chancen bei 50 Prozent. Thorsten Burkhardt: Club hat angefragt
FÜRTH Bleibt er, oder geht er? Wochenlang drehten sich die Spekulationen um Benno Möhlmanns Zukunft beim Kleeblatt eigentlich nur darum, ob der 54-Jährige noch Lust hat, die Fürther in die neue Saison zu führen. Dabei sollte die Frage eher lauten: Ist SpVgg-Präsident Helmut Hack überhaupt noch gewillt, mit seinem ehemaligen Lieblingstrainer ein weiteres Jahr zusammenzuarbeiten?
Denn gestern stellte Möhlmann unmissverständlich klar: „Von meiner Seite her bin ich absolut bereit, in Fürth weiter zu machen. Jetzt muss man sehen, ob das auch der Präsident will.“ Wohl eher nicht. Ein Gefühl, das langsam anscheinend auch Möhlmann beschleicht. So lässt sich zumindest seine kleine Spitze gegen seinen Arbeitgeber deuten: „Ich habe hier jetzt schon acht Saisonabschlüsse und dabei alle Platzierungen von fünf bis acht mitgemacht. Da kann man sich als Präsident natürlich Gedanken machen, ob man mit einem anderen Trainer nicht auch Platz acht bis zehn erreicht.“
Möhlmann: "Ich hoffe, dass die Sache am Dienstag entschieden ist"
Zumal der Kleeblatt-Boss – trotz aller Brisanz – seinen ersten Angestellten weiter warten lässt. Seit dem Geheimtreffen am letzten Donnerstag haben die ehemaligen Duzfreunde nicht mehr miteinander gesprochen. Weshalb Möhlmann, der trotz des kolportierten Interesses von Eintracht Frankfurt und Erzgebirge Aue nach eigenem Bekunden noch mit keinem anderen Verein „konkret gesprochen“ hat, nun auch auf eine schnelle Entscheidung drängt. „Ich hoffe, dass die Sache am Dienstag entschieden ist.“ So oder so. Denn Möhlmann sieht seine realistischen Chancen auf eine Verlängerung nur noch bei „50 Prozent“.
Bei manch anderen Kleeblättlern wie Thorsten Burkhardt stehen sie allerdings noch deutlich schlechter. Nach wochenlangem Warten hat Hack das Angebot an seinen umworbenen Defensiv-Regisseur zurückgezogen und sucht jetzt intensiv nach einem Nachfolger für die Sechser-Position, wie Manager Rachid Azzouzi bestätigt.
Ein Kandidat ist noch nicht in Sicht, dafür deutet sich an, wohin es Burkhardt ziehen könnte. Nachdem die fränkische Gerüchteküche schon länger über einen Wechsel des 28-Jährigen zum Erzrivalen spekuliert hatte, spricht Burkhardt jetzt Klartext: „Ja, es liegt eine Anfrage vom Club vor.“ Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
Kotuljac geht, Ilicevic soll bleiben
Was überraschenderweise auch für Wirbelwind Ivo Ilicevic gilt. Nachdem die Fürther Chef-Etage die Verpflichtung der Bochumer Leihgabe aus Kostengründen stets kategorisch ausgeschlossen hatte, will man nun doch versuchen ihn zu halten. „Ivo will nicht nach Bochum zurück. Jetzt müssen wir sehen, was finanziell machbar ist“, sagt Azzouzi. Um die Ablöse für den kroatischen Nationalspieler zu stemmen, müssten die Fürther allerdings tief in die Tasche greifen – oder ihren Toptorjäger Sami Allagui verkaufen. Geplant sei nichts, so Azzouzi, ausgeschlossen aber auch nichts. Viele Fragezeichen, nur bei einer Personalie besteht seit gestern Klarheit. Die SpVgg und Aleksandar Kotuljac gehen ab sofort getrennte Wege.
Krischan Kaufmann