Möhlmann: „Ich will Meister werden!“
Fürths Trainer bläst zur Attacke und hat sich sogar schon zwecks Feierlichkeiten in der Stadt erkundigt. „Der Rathausbalkon ist kurzfristig zu bekommen“
FÜRTH Aachen, war da was? Sollte es bei seinem kickenden Personal eine Löschtaste geben, dann hat sie Benno Möhlmann rechtzeitig vor der wichtigen Heimpartie gegen Rostock am Donnerstag (18 Uhr) erfolgreich gedrückt.
Möhlmann: Feier auf Balkonien
„Dinge, die waren, haben wir abgehakt“, hat der Kleeblatt-Trainer sich und seinen Schützlingen seit einem gemeinsamen Essen am Montag einen kollektiven Gedächtnisverlust verordnet. Tenor der Sitzung, „bei der jeder seine Meinung sagen konnte und auch gesagt hat“ (Möhlmann): Alle Unstimmigkeiten sind ausgeräumt. Ebenso wie Bennos Vorwurf, seine Truppe habe bei der 0:1-Pleite in Aachen zu wenig Entschlossenheit gezeigt. Möhlmann: „Ich gehe zu 100 Prozent davon aus, dass jetzt jeder kapiert hat, worauf es ankommt.“ Im Aufstiegskampf, selbstverständlich. Und nur darum geht es für die Fürther jetzt noch in den verbleibenden acht Spielen.
Mit dem berühmten „dabei sein ist alles“ kann der 54-Jährige jedenfalls nichts mehr anfangen. Möhlmann will die Meisterschaft. „Ich möchte die Schale am Ende auf dem Rathausbalkon in Fürth präsentieren.“ Gebucht ist die Empore noch nicht, aber „so was geht in Fürth auch ganz kurzfristig“, ist sich Möhlmann sicher. Der feierliche Rahmen würde passen. Immerhin wird in dieser Saison zum ersten Mal an den Zweitliga-Champion eine Trophäe, die allerdings stark an eine Auto-Aluminiumfelge erinnert, vergeben. Und Benno weiß: „Als erster Gewinner der Zweitliga-Schale kann man damit noch Geschichte schreiben.“
Loboué: "Wichtig sind nur die drei Punkte"
Und als netten Nebeneffekt auch die ewigen Kritiker zum Schweigen bringen: „Als ich nach der Vorbereitung gesagt habe, dass wir oben mitspielen wollen, habe alle Experten milde gelächelt. Jetzt haben wir die Chance, die Sensation perfekt zu machen. Wir sind auf Platz drei und haben die Möglichkeit, die Saison sehr, sehr erfolgreich zu beenden.“
Voraussetzung dafür ist aber ein Sieg gegen die, seit dem 2:0 gegen den FSV Frankfurt, nun wieder mit leichten Auftrieb schwimmende Hansa Kogge. „Rostock hat jetzt nochmal Impulse bekommen“, warnt Möhlmann. „Die werden alles geben, um hier weiter zu punkten.“
Für Kleeblatt-Keeper Stephan Loboué ist die Sache dagegen relativ einfach. Dass es gegen die ums Überleben kämpfenden Rostocker möglicherweise kein Fußballfest geben wird, ist auch ihm klar, „aber es geht eben nicht immer darum, schön zu spielen. Wichtig sind nur die drei Punkte.“ Wenn’s doch nur so einfach wäre. Krischan Kaufmann
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