Möhlmann bescheiden: „Wir sind Außenseiter“
Aber „Auswärts-Reisinger“ und Allagui sollen es heute in Mainz richten, denn: „Wir werden da durchaus mutig nach vorne marschieren“
FÜRTH Hinfahren, weghauen, heimfahren, frohe Weihnachten – ja, wenn’s doch nur so einfach wäre. Ist es doch, findet Fürths Top-Knipser Sami Allagui, der beim Zweitliga-Hit heute in Mainz (18 Uhr) die drei Punkte schon fest eingeplant hat. „Wir sind die spielstärkere Mannschaft, wollen die Mainzer an die Wand spielen.“ Gewagte Worte.
Mainz ist vom Kader her die beste Mannschaft der Zweiten Liga
Kleeblatt-Trainer Benno Möhlmann geht angesichts der Eindrücke, die er als Tribünengast beim beeindruckenden 4:1 der Mainzer in Frankfurt am vergangenen Montag sammeln konnte, deutlich bescheidener zu Werke. „Mainz ist die vom Kader her beste Mannschaft der Zweiten Liga,“ so der 54-Jährige, „wir treten als Außenseiter an.“
"Wir werden durchaus mutig den Weg nach vorne suchen"
Außenseiter ja, Kanonenfutter nein. Denn, so ist sich der Fürther Coach sicher, „der Unterschied ist auch nicht so riesig.“ Bennos Taktik: „Wir werden da durchaus mutig den Weg nach vorne suchen.“
"ich hoffe, Stefan Reisinger baut seine Serie in Mainz aus"
Klingt nach einem klaren Auftrag für Stefan „Auswärts-reise“ Reisinger. Warum der Stürmer diese Saison nur in der Fremde trifft (fünf Tore), kann sich auch Möhlmann nicht erklären. „Da müsste man vielleicht mal wissenschaftliche Studien befragen.“ Umso mehr hofft er aber, dass „Stefan seine Serie gegen Mainz weiter ausbaut.“
Am besten in Koproduktion mit Nebenmann Allagui. Auch der hat bislang eine beachtliche Serie aufzuweisen. Nicht nur, dass Sami mit elf Treffern weiter die Torschützenliste anführt und bemerkt hat, „dass wir, bis auf Rostock (2:1, d. Red.), immer gewonnen haben, wenn ich ein Tor gemacht habe.“ Und das soll auch in Mainz so bleiben. Zumal der 22-Jährige von seiner Zeit in Jena an die Spielstätte, den Bruchweg, nur gute Erinnerungen hat. „Immerhin habe ich gegen Mainz letztes Jahr mein erstes Zweitliga-Tor gemacht“, so der Deutsch-Tunesier, der seine Mini-Krise nach eigener Aussage rechtzeitig überwunden hat.
"Den Aufstieg haben wir noch lange nicht abgeschrieben"
Gilt das auch für den Rest der zuletzt schwächelnden Möhlmänner? Nach nur einem Dreier aus den letzten fünf Partien ist ein Sieg Pflicht, wollen die Fürther nicht den Anschluss verlieren. „Wir müssen jetzt dringend punkten, sonst sehen wir zum Ende der Hinrunde oben kein Licht mehr“, warnt Allagui, der in der Truppe aber „genügend Selbstbewusstsein“ sieht, damit es in Fürth nicht vorzeitig zappenduster wird. Und: „Den Aufstieg haben wir noch lange nicht abgeschrieben.“ Krischan Kaufmann
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