Modellbau-Affäre: Wie viele Autos wurden produziert?

Roland S. sagt der AZ, dass er in Haft 134 Stück gebaut hat. Hubert Haderthauer behauptet: Es sind maximal halb so viele.
Helmut Reister |
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Die Haderthauers.
dpa Die Haderthauers.

Fast 20 Jahre lang arbeitete Dreifachmörder Roland S. für die Firma „Sapor Modelltechnik“, an der Christine und Hubert Haderthauer beteiligt waren. Inzwischen ist er zum wichtigsten Zeugen in der „Modellauto-Affäre“ geworden.

Die Staatsanwaltschaft will ihn am Donnerstag nächster Woche im Bezirkskrankenhaus Straubing eingehend vernehmen. Umfangreiche Angaben gegenüber der Staatsanwaltschaft machte Roland S. bereits vor knapp einem, Jahr, als das Bezirkskrankenhaus Straubing durchsucht und Akten und Computer beschlagnahmt wurden.

Die zentrale Frage, die damals und auch heute noch im Mittelpunkt der laufenden Ermittlungen gegen die ehemalige Staatskanzlei-Chefin Christine Haderthauer und ihren Mann Hubert steht: Wie viele der wertvollen Modellautos wurden tatsächlich produziert?

Roland S., der die Autos konstruierte, die Produktion leitete und den gesamten Materialeinkauf abwickelte, ist sich bei der genauen Zahl absolut sicher. „Es waren 134 Modellautos“, sagte er zur AZ. Diese Aussage steht im krassen Missverhältnis zu den Angaben, die Hubert Haderthauer gegenüber Medien und den Ermittlungsbehörden gemacht hat. Danach waren es nur ungefähr halb so viele.

Gegen den Landgerichtsarzt aus Ingolstadt, der trotz der laufenden Ermittlungen weiterhin sein Amt ausübt, wird ebenso wie gegen Christine Haderthauer wegen Verdachts des Betrugs und der Steuerhinterziehung ermittelt. „Ein Ende der Ermittlungen ist im Moment nicht absehbar“, erklärte Ken Heidenreich, Sprecher der Münchner Staatsanwaltschaft.

Der Landtags-Untersuchungsausschuss um die früheren Modellbau-Geschäfte der CSU hat bereits die ersten Zeugen gehört. Die Abgeordneten im Landtag hatten sich darauf verständigt, zuerst leitende Mediziner forensischer Kliniken einzuladen.

Die Experten sollen erklären, welche Therapien es für in der Psychiatrie untergebrachte Straftäter gibt und nach welchen Prinzipien die Bezirkskrankenhäuser dabei verfahren.

Am 5. März wurden dazu zuerst zwei in Fachkreisen sehr bekannte Psychiater gehört: Manuela Dudek, die ärztliche Direktorin der Forensik in Günzburg, und Klaus Leipziger, Chefarzt am Bezirkskrankenhaus Bayreuth.

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