Modellbau-Affäre: Seehofer rügt Haderthauer

Tadel vom Chef: Ministerpräsident Horst Seehofer hat das Krisenmanagement seiner Staatskanzleichefin Christine Haderthauer in der Modellbau-Affäre kritisiert und rasche Aufklärung angemahnt.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ministerpräsident Seehofer tadelte die Vorgehensweise seiner Kanzleichefin Haderthauer in der Modellbau-Affäre.
dpa Ministerpräsident Seehofer tadelte die Vorgehensweise seiner Kanzleichefin Haderthauer in der Modellbau-Affäre.

Horst Seehofer hat das Krisenmanagement seiner Staatskanzleichefin Christine Haderthauer in der sogenannten Modellbau-Affäre kritisiert und rasche Aufklärung angemahnt. Manches, was Haderthauer diese Woche geäußert habe, sei nicht hilfreich gewesen.

München  - Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat das Krisenmanagement seiner Staatskanzleichefin Christine Haderthauer in der "Modellbau-Affäre" erneut kritisiert und sie zu einer raschen Aufklärung der Vorwürfe aufgefordert. Manches, was die Ministerin diese Woche geäußert habe, sei nicht hilfreich gewesen, sagte der Parteivorsitzende dem Bayerischen Fernsehen und dem ZDF. Er bezog sich auf Haderthauers Äußerung, ihre umstrittene Beteiligung an dem Unternehmen Sapor Modelltechnik sei ein "von Idealismus getragenes Engagement gewesen".

Lesen Sie hier: Auch Steuerfahndung in Haderthauers Modellauto-Affäre aktiv

"Das war sicher nicht klug, das habe ich auch im Kabinett selbst gesagt", so Seehofer im "Sommerinterview" des ZDF (Ausstrahlung am Sonntagabend). Haderthauer solle bei der Staatsanwaltschaft versuchen, die Vorwürfe zu entkräften, und diese nicht in der Öffentlichkeit diskutieren, empfahl der Parteichef erneut. Bereits in den vergangenen Tagen war der Ministerpräsident vorsichtig auf Distanz zu seiner Ministerin und Parteifreundin gegangen.

Als Regierungschef sei ihm wichtig, dass möglichst bald Klarheit herrsche, denn auf Dauer beeinträchtigten die Vorwürfe gegen Haderthauer die Arbeit seines Kabinetts, sagte Seehofer dem BR-Fernsehen. Er wolle an Haderthauer festhalten - der Ministerpräsident bekräftigte aber zugleich zwei Punkte, die zu einer anderen Einschätzung führen könnten: eine Erhärtung der Verdachtsmomente oder eklatante Widersprüche zu dem, was sie bisher mitgeteilt habe.

Lesen Sie auch: Chronologie: Der Fall Haderthauer

Die Staatsanwaltschaft München II hatte am Freitag keine Prognose abgeben wollen, wie lange die Überprüfung der Betrugsvorwürfe gegen die Staatskanzleichefin noch dauern könnte. Es geht um den Verdacht, dass der französische Geschäftsmann Roger Ponton von Hubert Haderthauer und seiner Frau bei dem Modellbauunternehmen um mehr als 30 300 Euro geprellt wurde.

Gegen Christine Haderthauers Ehemann wird zusätzlich auch wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ermittelt. Eine Bestätigung der Staatsanwaltschaft für den Steuerhinterziehungsvorwurf gibt es jedoch nicht, da Steuerfälle dem Steuergeheimnis unterliegen. Die bayerische Opposition forderte Seehofer schon mehrfach auf, Haderthauer aus dem Kabinett zu entlassen.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.