Mixa sieht Atheismus als Ursache für NS-Regime

Bischof Mixa ist für seine deutlichen Worte bekannt, mit denen er auch mal etwas über das Ziel hinausschießt. In seiner Osterpredigt geißelt er nun die «Unmenschlichkeit» des Atheismus - und verweist mal wieder auf das NS-Regime.
von  Abendzeitung
Der Augsburger Bischof Walter Mixa
Der Augsburger Bischof Walter Mixa © dpa

Bischof Mixa ist für seine deutlichen Worte bekannt, mit denen er auch mal etwas über das Ziel hinausschießt. In seiner Osterpredigt geißelt er nun die «Unmenschlichkeit» des Atheismus - und verweist mal wieder auf das NS-Regime.

Der katholische Augsburger Bischof Walter Mixa hat über einen zunehmend aggressiven Atheismus in Deutschland geklagt. «Wo Gott geleugnet oder bekämpft wird, da wird bald auch der Mensch und seine Würde geleugnet und missachtet», heißt es in Mixas vorab veröffentlichter Osterpredigt. «Eine Gesellschaft ohne Gott ist die Hölle auf Erden.» Wer dem Menschen den Glauben an Gott nehme, raube ihm das Wichtigste im Leben. «Ohne Gott ist alles erlaubt», zitierte der Augsburger Oberhirte am Sonntag warnend den russischen Dichter Fjodor Dostojewski (1831- 1881). Wo der christliche Glaube schwinde, komme deshalb nicht das «helle Licht irgendeiner fröhlichen Aufklärung» zum Vorschein.

«Die Unmenschlichkeit des praktizierten Atheismus haben im vergangenen Jahrhundert die gottlosen Regime des Nationalsozialismus und des Kommunismus mit ihren Straflagern, ihrer Geheimpolizei und ihren Massenmorden in grausamer Weise bewiesen», sagte Mixa, der auch Militärbischof der katholischen Kirche in Deutschland ist. Immer seien in diesen Systemen die Christen und die Kirche besonders verfolgt worden. Auch in der Gegenwart würden durch gottlose Verhaltensweisen in allen Teilen der Welt Menschen wirtschaftlich und moralisch ausgebeutet, wenn etwa Kinder zum Kriegsdienst oder Frauen zur Prostitution gezwungen würden, wenn gerechter Lohn verweigert werde oder Menschen an Hunger sterben müssten. Ohne christlichen Glauben gebe es dauerhaft keine wahre Menschlichkeit. Damit hat Bischof Mixa in seiner Argumentation erneut auf den Nationalsozialismus zurückgegriffen. Erst Anfang März hieß es in Medienberichten, der Augsburger Bischof habe bei einer CSU-Veranstaltung zum Aschermittwoch die Zahl von neun Millionen Abtreibungen in den vergangenen Jahrzehnten mit den sechs Millionen ermordeter Juden im Dritten Reich in Verbindung gebracht. (dpa/nz)

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