Mit Gesichtsschutz hinter dem Steuer: Renter erhält Anzeige

Gesichtsschutz gegen Viren und eine Brille, die sich im Sonnenlicht verdunkelt: ein Fall für die Fürther Polizei.
von  Helmut Reister
In Zeiten der Corona-Krise gefragt: Mundschutz (Symbolbild)
In Zeiten der Corona-Krise gefragt: Mundschutz (Symbolbild) © Sebastian Kahnert/dpa

Fürth - Er ist 76 Jahre alt und gehört damit zur Risikogruppe. Deshalb hatte Rentner Georg Müller (Name geändert) beim Einkaufen im Supermarkt einen Schutz vors Gesicht gezogen und ihn auch nicht abgenommen, als er sich ans Steuer seines Wagens setzte. Seine Brille trägt er immer, und er hatte zur Schonung des Augenlichts tönende Gläser gewählt.

Der Mund-Nasenschutz ist neu – in Zeiten von Corona. Weit kam der Rentner mit dieser Ausrüstung nicht. Ein Polizeibeamter stoppte ihn, als er an einer Polizeiwache im Fürther Westen vorbeifuhr. Es folgte eine Personenkontrolle, laut Lokalzeitung verbunden mit der Frage, vor wem sich der Senior abschirmen wolle.

Verstoß gegen das Vermummungsverbot

Trotz seiner Antwort, dass er vor allem seine Mitbürger schützen wolle, verschwand der Polizist erst einmal in der Wache und kam kurz darauf mit einer Mitteilung zurück: Der Rentner erhielt eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Vermummungsverbot. Der Fall, der auch die Chefetage der Fürther Polizei erreicht hat, wurde vom Polizeidirektor inzwischen als erledigt erklärt.

Zwar gebe es den Paragrafen 23, der das Fahren eines Fahrzeugs nicht erlaubt, wenn das Gesicht des Fahrers ganz oder in wesentlichen Teilen nicht erkennbar ist. Angesichts der Corona-Krise, so der Polizeichef, sei dieser Paragraf weniger streng zu handhaben.

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