Missbrauchsverdacht: Erneut Priester beurlaubt

WÜRZBURG - Die schockierenden Meldungen reißen nicht ab: Schon wieder sind zwei im Bistum Würzburg tätige Priester wegen möglicher sexueller Übergriffe auf Kinder beurlaubt worden.
Gegen die katholischen Geistlichen ermittle auch die Staatsanwaltschaft, teilte die Diözese am Sonntag mit. „Die Beurlaubung ist keine Vorverurteilung, sondern ein Signal, dass die Diözese die gegen die beiden Priester erhobenen Vorwürfe ernst nimmt und alles fördern will, was einer zügigen Aufklärung dient“, sagte Generalvikar Karl Hillenbrand laut Mitteilung.
Ein heute 62 Jahre alter Priester der Diözese Würzburg soll 1985 eine 17-Jährige sexuell belästigt haben. Weitere Informationen zu dem Fall wurden nicht mitgeteilt. Der Mann ist laut Bistum nicht hauptberuflich im kirchlichen Dienst beschäftigt. Er half zuletzt in der Seelsorge mit.
Zudem gibt es Missbrauchsvorwürfe gegen einen 59 Jahre alten Priester der Diözese Fulda. Der Geistliche hatte zuletzt im Bistum Würzburg gearbeitet – war also von der Diözese Fulda nach Unterfranken ausgeliehen worden. Er soll sich bei seiner früheren Arbeit im Bistum Fulda an Kindern vergangen haben. Dies habe der Generalvikar der Diözese Fulda, Gerhard Stanke, am 5. Mai der Diözese Würzburg mitgeteilt. Details zu den Vorwürfen wurden nicht genannt. Der Priester war bisher als Pfarradministrator im Landkreis Bad Kissingen tätig.
In diesem Jahr hat der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann bereits drei Priester, zwei davon sind Franziskaner-Minoriten, nach Missbrauchsvorwürfen beurlaubt oder in den Ruhestand versetzt.
dpa