Missbrauchs-Vorwurf gegen Dekan aus Fürth

FÜRTH Die Missbrauchs-Skandale der katholischen Kirche haben jetzt auch Fürth erreicht. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg ermittelt gegen Dekan Georg D. (53). Der Theologe soll in den 80er Jahren einen damals 15 Jahre alten Schüler sexuell missbraucht haben.
Die Staatsanwaltschaft war in der vergangenen Woche vom Erzbistum Bamberg über die Vorwürfe in Kenntnis gesetzt worden. Dort hatte sich das inzwischen knapp 40 Jahre alte mutmaßliche Opfer gemeldet. „Wir haben Ermittlungen eingeleitet. Es geht offensichtlich um einen Einzelfall“, bestätigte Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke eine entsprechende Anfrage der AZ. Ob die Ermittlungen in ein Strafverfahren münden, ist aufgrund der langen Zeit fraglich. Möglicherweise ist die Straftat bereits verjährt.
Das Erzbistum Bamberg hat dennoch prompt reagiert und dem Dekan mit sofortiger Wirkung die Ausübung aller Amtshandlungen und jeglicher seelsorgerischer Dienste untersagt. Zuvor hatte ein Mitarbeiter des Bistums mit dem mutmaßlichen Missbrauchs-Opfer gesprochen.
In den katholischen Kirchengemeinden Stadeln, Vach und Sack, wo Dekan Georg G. in den vergangenen Jahren tätig war, herrscht ungläubiges Staunen. Der Pfarrer galt als besonders engagiert. Unter anderem setzte er sich für eine Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern ein. Mehrfach bereiste er deswegen den Nahen Osten.