Miro Slepicka: Gekommen, um zu bleiben

Dem tschechischen Stürmer gefällt’s in Fürth und vermutlich darf er in Frankfurt ran
FÜRTH Vorgänger Kingsley Onuegbu humpelte mit eingegipsten Knöchel im Kabinentrakt an seinem Nachfolger vorbei. Miroslav Slepicka gab derweil fleißig erste Interviews in Fürth. „Ich bin kein Messias“, wiegelte der Stürmer, bis Saisonende von Dinamo Zagreb ausgeliehen, ab, als es um die Erwartungshaltung ging. „Aber ich will der Mannschaft helfen, das Ziel, den Aufstieg, zu verwirklichen.“ Und Fürth als „Chance nutzen, in die tschechische Nationalmannschaft zurückzukehren. Spieler, die in Deutschland tätig sind, stehen daheim stärker im Fokus als die, die in anderen Ländern spielen.“ Mit seinen hoffentlich guten Leistungen wäre auch dem Kleeblatt geholfen.
Bei seinem ersten Training gestern im „LaOla-Fussballcenter“ in Eltersdorf überzeugte der 29-Jährige nicht nur mit einem „sehenswerten Tor“ (Trainer Mike Büskens), sondern auch spieler-, läufer- und kämpferisch. Büskens: „Mit der Verpflichtung wollten wir klarmachen, dass wir ein ehrgeiziges Ziel haben und gleichzeitig der Meinung entgegentreten, dass wir ja gar nicht aufsteigen wollen.“
"Fürth ist symphatische Mannschaft"
In Pribram bei Prag geboren, war Fürth für Slepicka auch geographisch interessant. „Über die Autobahn ist es nicht weit nach Hause.“ Aber natürlich überwiegt der sportliche Aspekt. „Die Spielvereinigung hat Ambitionen, will aufsteigen. Es ist eine sehr symphatische Mannschaft und der Fußball, den sie spielen, der gefällt mir sehr.“
Vor seiner Leistenoperation war er bei Dinamo Zagreb, wo er einen Vertrag bis 2012 hat, Stammspieler. Danach nicht mehr. Slepicka: „Seit zwei Wochen ist das Thema Fürth aktuell. Ich habe zuletzt immer nach einer Möglichkeit geschaut, woanders unterzukommen.“ Allerdings konnten sich SpVgg-Präsident Helmut Hack und Zagreb nicht über eine Kaufoption einigen. Zum Leidwesen von Slepicka, der offensichtlich plant, länger in Fürth zu bleiben.
„Ich will hier wohnen bleiben. Meiner Freundin Christine gefällt es auch.“ Karl Werner, der Slepicka in Fürth betreut, ergänzte: „Wenn es eine Möglichkeit gibt, dass sie ihn in Zagreb vorzeitig aus seinem Vertrag entlassen, würde er gerne hier spielen.“ Auf jedem Fall kann sich Slepicka auf seine Zweitliga-Premiere am Freitag beim FSV Frankfurt schon mal freuen. Mit Danijel Aleksic verstand er sich schon recht gut – gestern in Eltersdorf. Matthias Hertlein