Ministerin: Notfallplan für Kliniken erfolgreich angelaufen

Kooperationspflicht für Kliniken und Fachleute im ganzen Land, die Patientenströme steuern sollen - damit will die Staatsregierung sich für einen Anstieg an Corona-Patienten wappnen. Doch auch wenn die Gesundheitsministerin optimistisch klingt, ist das noch nicht alles.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Melanie Huml (CSU), Staatsministerin für Gesundheit und Pflege. Foto: Peter Kneffel/dpa/Archivbild
dpa Melanie Huml (CSU), Staatsministerin für Gesundheit und Pflege. Foto: Peter Kneffel/dpa/Archivbild

München (dpa/lby) - Für den Fall stark steigender Zahlen an Corona-Patienten sind die Krankenhäuser in Bayern aus Sicht von Gesundheitsministerin Melanie Huml vorbereitet. Ein Notfallplan sei erfolgreich angelaufen, sagte die CSU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in München. "Für die Zeit der Krise gilt eine weitreichende Kooperationspflicht." Zudem arbeitet die Staatsregierung am Aufbau von Not- oder Hilfskrankenhäusern.

"Krankenhäuser, die zunächst nicht vorrangig mit der Behandlung von Corona-Fällen betraut werden, müssen die anderen Krankenhäuser mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln entlasten", erklärte Huml. Das bedeute in erster Linie, dass Patienten übernommen werden. Es könne aber auch darum gehen, mit Personal oder Ausstattung zu helfen.

Weiter sagte die Ministerin: "Um für den Fall einer massiven Zunahme stationär behandlungsbedürftiger Covid-19-Patienten gewappnet zu sein, erarbeiten das bayerische Gesundheitsministerium und das bayerische Innenministerium darüber hinaus ein Konzept zum temporären Aufbau sogenannter Not- oder Hilfskrankenhäuser." Derzeit würden mögliche Varianten sowie die damit verbundenen logistischen, personellen und organisatorischen Fragen geprüft. "Konkrete Standortfestlegungen gibt es aber noch nicht", so Huml.

In Bayern ist die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 fünfstellig. Täglich werden Hunderte neue Fälle gemeldet. Inzwischen gibt es auch Dutzende Tote.

Seit Freitag arbeiten in allen 26 bayerischen Leitstellenbereichen den Angaben nach Mediziner mit dem Titel "Ärztliche Leiter" und weitreichenden Entscheidungsbefugnissen. "Sie sollen Patientenströme in den Landkreisen und kreisfreien Städten dezentral innerhalb der regionalen Krankenhausstrukturen steuern", erläuterte Huml. "Für die Verteilung der Patienten auf die Akutkrankenhäuser brauchen wir effiziente Strukturen." Auf Ebene der Kreisverwaltungsbehörden würden zudem Covid-19-Koordinierungsgruppen der Krankenhäuser und Rehabilitationseinrichtungen eingerichtet, die sich unter anderem mit den Ärztlichen Leitern und niedergelassenen Ärzten abstimmen sollen.

Ferner wurden die Krankenhäuser Huml zufolge verpflichtet, "alle geeigneten Maßnahmen zum Ausbau insbesondere der Intensivbehandlungsplätze mit Beatmungsmöglichkeit zu ergreifen". Sämtliche Behandlungen, die aus medizinischer Sicht aufgeschoben werden können, würden zunächst zurückgestellt. "So sollen die Kapazitäten in den Kliniken für den zu erwartenden Patientenandrang kurzfristig erhöht werden", erklärte die Gesundheitsministerin.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.