Minister Söder verbietet Mode-Droge

Räucherkraut „Spice“ verschwindet jetzt aus den Regalen: "Nur einen Wirkstoff zu verbieten, greift zu kurz."
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Es hat sich ausgequalmt: „Spice“, das Räucherwerk, wurde von Insidern verwendet wie Marihuana – in Tabak gerollt und geraucht.
Gregor Feindt 3 Es hat sich ausgequalmt: „Spice“, das Räucherwerk, wurde von Insidern verwendet wie Marihuana – in Tabak gerollt und geraucht.
Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder hat den freien Handel mit Spice untersagt. Es wird bald von der Regierung verboten.
Berny Meyer 3 Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder hat den freien Handel mit Spice untersagt. Es wird bald von der Regierung verboten.
Über die Mode-Droge berichtete die AZ schon im August.
abendzeitung 3 Über die Mode-Droge berichtete die AZ schon im August.

Räucherkraut „Spice“ verschwindet jetzt aus den Regalen: "Nur einen Wirkstoff zu verbieten, greift zu kurz."

NÜRNBERG In der Albrecht-Dürer-Straße 35 hat Joachim Bevendorf seinen „Hempshop Holzkopf“. Dort gibt es Kräuter, Wasserpfeifen, Öko-Geschenkartikel – und die Kräutermischung „Spice“. Doch damit ist bald Schluss! Markus Söder, Nürnberger CSU-Chef und Bayerns Gesundheitsminister, hat jetzt den freien Handel mit der Mode-Droge untersagt. Denn das Kraut – vorgesehen als Räucherwerk – wurde in der Szene schnell zum legalen Geheimtipp. „Es kommt locker an gutes Gras ran“, meint ein Marihuana-Raucher im Internet.

„,Spice’ wird künftig als Arzneimittel eingestuft“

Söders Begründung: Das Kräutergemisch enthält einen synthetischen Wirkstoff, der ähnlich wirkt wie Cannabis. „,Spice’ wird deshalb künftig als Arzneimittel eingestuft“, so der Minister. Der Wirkstoff hat die Bezeichnung JHW018 und wird demnächst von der Bundesregierung verboten. In der Schweiz und in Österreich ist Spice bereits einkassiert.

Söder forderte zusätzlich aber auch ein Verbot aller ähnlichen Substanzen im Rahmen des Betäubungsmittelgesetzes. „Nur einen Wirkstoff zu verbieten greift zu kurz. Es gibt mindestens 30 weitere synthetische Zusatzstoffe, die Kräutermischungen beigegeben werden können, um Rauschzustände zu erzeugen“, sagte Söder.

Spice ließ die Kassen in den Hemp-Shops klingeln

Der Konsum von „Spice“ ist in den vergangenen neun Monaten eklatant gestiegen. Sehr zur Freude von Joachim Bevendorf. Doch schon zum Jahreswechsel hat er aufgrund des drohenden Verbotes Spice aus seinen Regalen genommen. „Freiwillig“, wie er betont. „Auch weil bekannt wurde, dass synthetische Stoffe drin sind. Das passte einfach nicht zu unserem Sortiment“. Drei Gramm „Silber-Spice“ kosteten bei ihm 15 Euro. Insider berichten, dass der Einkaufspreis bei etwa drei Euro liegt. Zumindest die Kasse dürfte also gestimmt haben – wobei sich Bevendorf über den Gewinn ausschweigt. kes/sw

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