Millionen-Umbau für Mandel-Häuser
Die Firma „Crämer & Co“ will schon im Frühjahr in der Brunnengasse neu eröffnen. Vorher aber stehen äußerst aufwändige Renovierungsarbeiten an.
NÜRNBERG Der Zahn der Zeit hat kräftig an den beiden Häusern des einstigen Mandel-Imperiums (Schul- und Bürobedarf) genagt. Doch jetzt wird die seit Jahren leerstehende Immobilie in der Innenstadt aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Die Nürnberger Geschäftsleute Stefan Crämer und Dietmar Senft verwandeln das brüchige Gemäuer in ein Super-Modekaufhaus.
Mit einem kleinen Laden für Geschenkartikel begann vor 25 Jahren die Erfolgsstory der beiden Unternehmer. Heute sind sie mit vier Geschäften in der Breiten Gasse vertreten und die unangefochtene Nummer 1 bei Jeans (20 Marken, 200 Modelle). Die Hosen, die das Lebensgefühl ganzer Generationen widerspiegeln, sind nach wie vor das eigentliche Kerngeschäft von „Crämer & Co“. Auch wenn die Palette ihres Angebots längst erweitert wurde.
In Zeiten von Bankenkrise und Wirtschaftsflaute ist unternehmerischer Mut notwendig, um so ein Projekt zu verwirklichen. „Wir sind uns aber sicher, dass unser Konzept funktioniert“, blicken Senft und Crämer optimistisch in die Zukunft. Bereits im kommenden Frühjahr wollen sie das Geschäft in der Brunnengasse eröffnen. Dafür müssen sie mehrere Millionen in die Hand nehmen.
Übergang zu den "Crämer"-Häusern in der Breiten Gasse
Von den beiden zusammenhängenden ehemaligen Mandel-Häusern werden nur die Außenmauern übrig bleiben. Und auch die bekommen eine völlig neue Fassade. „Wir müssen das gesamte Gebäude entkernen, neue Deckenkonstruktionen einziehen“, beschreibt Dietmar Senft den enormen Aufwand der notwendigen Umbauarbeiten. Auf drei Etagen wollen sie sich mit ihrem Angebot ausbreiten – und ganz nebenbei rund ein Dutzend neuer Arbeitsplätze schaffen.
Doch der besondere Gag ist von außen gar nicht sichtbar: Das neue Modehaus (1600 Quadratmeter Verkaufsfläche) wird durch einen Übergang mit dem bereits bestehenden Geschäft in der Breiten Gasse verbunden. Crämer: „Das macht den besonderen Reiz aus.“ Er geht davon aus, dass sich durch das Projekt auch die Attraktivität der Brunnengasse erhöht, die trotz ihrer guten Lage in unmittelbarer Nähe zur Lorenzkirche und den Einkaufsmeilen Breite Gasse und Karolinenstraße bisher eher ein Mauerblümchen-Dasein fristete. H. Reister
Mehr über den Niedergang des Mandel-Imperiums lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Mittwoch, 22. Oktober.