Millionen-Poker: Club lässt Gündogan ziehen

Die angestrebte Vertragsverlängerung mit ihrem Mittelfeld-Juwel über 2012 hinaus müssen sich die Club-Bosse wohl abschminken. Doch die Ablöse dürfte wohl im achtstelligen Bereich liegen
NÜRNBERG Knapp zwei Monate war es ruhig um Ilkay Gündogan. Am Ende war es aber wohl nur die berühmte Ruhe vor dem Sturm! Denn jetzt hat sich in den Millionen-Poker um die Club-Perle angeblich einer der ganz dicken Brocken des europäischen Vereinsfußballs eingeschaltet: Manchester United (AZ berichtete). Beim 3:2 in Bremen saßen sogar mehrere ManU–Scouts auf der Tribüne, um den 20-Jährigen zu beobachten. Für FCN-Manager Martin Bader nichts Neues: „Unsere Spieler werden häufig von Arsenal oder Manchester beobachtet.“ Gemeldet habe sich aber noch keiner.
"Irgendwann stoßen auch wir an Grenzen"
Der neue Rummel um seinen Spielmacher schmeckt ihm aber dennoch nicht. Einerseits weiß auch Bader, dass allein das Gerücht, der englische Rekordmeister habe Interesse an Gündogan, dessen Ablöse nochmals deutlich nach oben treibt. Die sieben Millionen, die Hoffenheim geboten hatte, sind damit schon jetzt Makulatur. Im Sommer dürften sich die Summen im knappen achtstelligen Bereich bewegen – also 10.000.000 Euro.
Gleichzeitig ist damit aber auch klar: Die angestrebte Vertragsverlängerung mit ihrem Mittelfeld-Juwel über 2012 hinaus müssen sich die Club-Bosse wohl abschminken. Bader: „Natürlich stoßen wir irgendwann an unsere wirtschaftlichen Grenzen. Und es war immer klar, dass, wenn Ilkay so weiterspielt, er dann auch den nächsten Schritt machen möchte.“ Die Frage ist nur noch wann – und wohin?
"Wir blocken im Moment alles ab"
Immerhin: Ein Transfer in der Winterpause ist ausgeschlossen. Weshalb Bader im Moment auch keinen Zeitdruck sieht. Verhandlungen mit potenziellen Interessenten sind von Club-Seite auf Eis gelegt. „Wir blocken im Moment alles ab“, erklärt Bader, der seinem Schützling keinen Rucksack aufschnallen will.
Er betont aber auch: „Natürlich ist es so, dass dann möglichst schon im Winter klar sein sollte, wenn ein Spieler im Sommer wechselt. So haben wir es auch bei Stefan Kießling und Leverkusen damals gemacht.“ Bayer gehört laut Bader auch jetzt bei Gündogan, neben Hoffenheim und dem HSV, zu den „üblichen Verdächtigen“, wobei Rudi Völler & Co beim Werben „am strategischsten vorgehen“. Was auch immer das heißen mag. Krischan Kaufmann
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