Millionen-Geschenk: Dafür wird das Geld verwendet!

Das Konjunkturpaket II fördert die Sanierung von Schulen, Kindergärten und den Lärmschutz.
von  Abendzeitung

Das Konjunkturpaket II fördert die Sanierung von Schulen, Kindergärten und den Lärmschutz.

NÜRNBERG Beantragt hatten die Stadträte 51,8 Millionen Euro. Mit dem Geld sollten Schulen saniert, Kindergärten aufgewertet und Anwohner vor Straßenlärm geschützt werden. Doch weil die auch alle anderen Kommunen in Mittelfranken ähnliche ungelöste Problemfälle vor sich herschieben, war der Andrang um die Fördermittel aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung groß. 195 Millionen Euro waren in Mittelfranken zu vergeben. Seit gestern ist klar: Nürnberg bekommt 37 Millionen Euro aus dem Fördertopf, 29,3 Millionen gehen an die Stadt selbst. Knapp sieben weitere Millionen an freie und kirchliche Träger.

„Die Liste entspricht weitgehend unseren Erwartungen“, sagte Kämmerer Harald Riedel (SPD). „Ich bin zufrieden, dass wir viele Projekte nun gefördert bekommen, für die wir sonst keine oder nur eine geringe Förderung bekommen hätten.“ OB Ulrich Maly (SPD) freut sich, dass die Anträge trotz die komplizierten Antragsverfahrens schnell abgearbeitet wurden. „Damit können jetzt viele notwendige und vor allem ökologisch sinnvolle Projekte in Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen angegangen werden.“

Allerdings muss die Stadt Nürnberg zuerst einmal noch selbst einige Millionen Euro in die Hand nehmen. Denn ohne Selbstbeteiligung der Kommunen fließt auch kein Fördergeld. „Das werden zwischen 12 und 15 Prozent sein, die wir aufwenden müssen“, so Riedel. Das heißt, die Stadträte müssen im Juni einen Nachtragshaushalt beschließen. Erst dann können die Aufträge an die Handwerker in der Region gehen, die ja durch das Programm eine Konjunkturspritze bekommen sollen. Zusätzliche Kredite muss die Stadt aber nicht aufnehmen, da die städtischen Rücklagen durch die erhöhten Schlüsselzuweisungen (46 Millionen Euro) noch gefüllt sind.

„Ich hoffe, dass wir im August die ersten Aufträge rausgeben können“, so Riedel. Hoffentlich früh genug, um möglichst viele Arbeitsplätze in der regionalen Wirtschaft zu retten!

Lärm-Geplagte dürfen aufatmen

Erich Schlapp vom Freundeskreis Werderau kann sich freuen: Der Bau der lange geforderten Lärmschutzwände am Frankenschnellweg südlich des Heisterstegs auf Höhe der Werderau wird mit 3,1 Millionen Euro bezuschusst. Gut für die Anwohner, denn diese Maßnahme gehört nicht zum Ausbau-Paket für den Frankenschnellweg. Außerdem kann der Einbau von Lärmschutzfenstern an kommunalen Straßen im Stadtgebiet bald mit insgesamt 1,3 Millionen Euro gefördert werden. Weitere Finanzspritzen für den Umweltschutz sind der Hochwasserschutz am Bucher Landgraben (900.000 Euro) und die Bodensanierung in der Köhnstraße.

Schöner Lernen

Zugige Fenster, undichte Dächer, veraltete Heizungsanlagen: Der Zustand von Nürnbergs Schulen ist schlecht. Das Neue Gymnasium (Foto) ist mit insgesamt 5,4 Millionen Euro der größte Sanierungsfall. Geld gibt’s auch für folgende Schulen: Dürer-Gymnasium (1,9 Mio.), Wandererschule (2,4 Mio.), Volksschule Dunantstraße (1,3 Mio.), Volksschule Moritzbergstraße (1 Mio.), Konrad-Groß-Schule (1,4 Mio.), Hauptschule Schlößleingasse (1,1 Mio.), Wahlerschule (1,4 Mio.), Schule Hopfengartenweg (1 Mio.).

Millionen für Kids

Millionen für öffentliche und private Kindergärten und Jugendeinrichtungen: Das Jugendhaus Stapf (Foto) bekommt neue Fenster und eine neue Heizung (482.100 Euro). Zuschüsse für die energetische Sanierung gibt’s u.a. auch für die Kindergärten in Kornburg (270.200), Eibach (201.700 ), am Fenitzer-Platz (373.800) und in der Julius-Leber-Straße (262.500). Die Sanierung des Jugendzentrums Untere Talgasse wird mit 498.700 bezuschusst, die des Zeltnerschlosses mit 277.900.

Michael Reiner

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