Mildes Urteil gegen Leas Mutter

Nach ihrem Geständnis muss Birgit W. (22) fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis
WEIDEN Dem Leiden und Sterben ihrer kleinen Tochter Lea sah sie wochenlang tatenlos zu, dafür muss die Mutter nun fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Weiden verurteilte am Dienstag die 22-jährige Birgit W., weil sie ihre Tochter auf böswillige Weise gequält habe.
Die junge Mutter aus Tirschenreuth war mit Lea über zwei Jahre lang nicht beim Arzt, obwohl das Kind schwer krank war. Sechs Wochen vor dem 3. Geburtstag starb die unterernährte Lea im März an einer Lungenentzündung.
Nach Ansicht des Vorsitzenden Richters Bernhard Ring könne die Mutter nicht für den Tod des Mädchens verantwortlich gemacht werden, weil es möglicherweise auch bei einer rechtzeitigen ärztlichen Behandlung gestorben wäre. Sonst hätte die Angeklagte eine Gefängnisstrafe von mindestens zehn Jahren erhalten. Die Richter sprachen die Frau wegen schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen, Verletzung der Fürsorgepflicht, gefährlicher Körperverletzung und Urkundenfälschung schuldig, da sie auch das medizinische Vorsorgeuntersuchungsheft ihres heute vierjährigen Sohnes Felix fälschte. Das Gericht begründete das geringe Strafmaß mit dem Geständnis. dpa/azn