Mieter wollen die „Tafel“ nicht in ihrem Haus

Nürnberger Sozial-Initiative hilft jede Woche 6300 Menschen. Allein 1000 davon in der Fichtestraße. Jetzt droht dort das Aus.
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Die Ehrenamtliche Hilde Schmelzer (75, li.) gehört schon zum Inventar der „Tafel“ in der Fichtestraße. Sie verteilt Gemüse an Galina Triastsyna (77).
Conny Stein 2 Die Ehrenamtliche Hilde Schmelzer (75, li.) gehört schon zum Inventar der „Tafel“ in der Fichtestraße. Sie verteilt Gemüse an Galina Triastsyna (77).
Die alleinerziehende Mutter Nicole Sims mit Jonas und Oliver.
Conny Stein 2 Die alleinerziehende Mutter Nicole Sims mit Jonas und Oliver.

Nürnberger Sozial-Initiative hilft jede Woche 6300 Menschen. Allein 1000 davon in der Fichtestraße. Jetzt droht dort das Aus.

NÜRNBERG 6300 Personen pro Woche benötigen in Nürnberg die Hilfe der ehrenamtlichen Sozial-Initiative „Tafel“. Eltern, die nicht genug Geld haben, um für sich und ihre Kinder Brot, Gemüse oder Obst zu kaufen. Spielsachen zu Weihnachten gehen im Überlebenskampf um Kartoffeln und Zwiebeln unter. Für 1000 Menschen ist Inge Kaluza (69) die letzte Hoffnung. Sie deckt die „Tafel“ in der Fichtestraße 2 (Stadtteil Wöhrd) – eine von insgesamt sieben „Tafel“-Filialen in der Stadt. Doch diese Bastion gegen die Armut steht vor dem Aus. „Die Brauerei Tucher, der die Räume gehören, würde den Mietvertrag gerne verlängern, aber die Hausgemeinschaft sperrt sich dagegen. Warum, will uns keiner sagen“, seufzt die 69-Jährige.

So müssen Inge Kaluza und ihre Helferschar nach einer neuen Bleibe suchen. Für Menschen wie die Musikpädagogin Nicole Sims (31), alleinerziehende Mutter von Jonas (4) und Oliver (2): „Ich hoffe, dass es besser wird, ich schaff’ das. Aber im Moment ist es schwierig, da ist es gut, dass es sowas wie die Tafel gibt.“

Die beiden Jungs durften sich schon bedienen: aus einer Bücherspende suchten sie sich jeweils ein Bilderbuch aus und in der Spielzeugkiste fanden sie noch einen Traktor und eine Lok. Und während die Mama kostenlos Lebensmittel „eingekauft“ hat, haben die beiden reichlich von Inge Kaluzas Weihnachtsschokolade naschen dürfen.

Doch im Januar ist es damit vorbei – sollte die „Tafel“ nicht in neuen Räumen unterkommen. Diese sollten sich wieder im Stadtteil Wöhrd befinden, ebenerdig auf mindestens 150 Quadtmetern Fläche mit kleiner Küche – damit armen Familien auch in Zukunft geholfen werden kann. StS

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