Miet-Explosion - plus 11 Prozent in Nürnberg
Kosten-Barometer offenbart Preisschock. Im Gegensatz zum Angebot steigt die Nachfrage nach Wohnraum.
NÜRNBERG Das Mietbarometer des Immobilienportals Immowelt bringt Schockierendes ans Licht: Nürnberger Mieter müssen heute im Vergleich zu 2006 elf Prozent mehr zahlen! Das sind im Durchschnitt 7,50 Euro pro Quadratmeter.
Hans Joachim Schlößl, Leiter des Nürnberger Amts für Wohnen und Stadterneuerung, bestätigt die teuren Mietpreise: „In Nürnberg ist das Preisniveau seit Jahren hoch.“ Je weiter zurück, desto deutlicher wird die Preisexplosion: von 4,71 Euro im Jahr 2000 sprang der Durchschnitts-Mietpreis pro Quadratmeter bis 2008 um 23 Prozent auf 5,83 Euro. Das geht aus dem offiziellen Mietspiegel der Stadt Nürnberg hervor.
Immer mehr Menschen ziehen in die Region
Grund für den Preissprung bei Mietwohnungen ist die wachsende Nachfrage: Immer mehr Menschen ziehen in die Region. Suchten 2007 in Nürnberg 7526 Menschen eine Mietwohnung, waren es 2008 schon 7689. Und das Mietpreis-Problem verschärft sich, weil immer weniger gebaut wird: 2008 kamen in Nürnberg gerade mal 1113 neue Mietwohnungen hinzu, dazu zählen neben Neubauten auch Modernisierungen. Im Vorjahr waren es noch 1396, 2006 sogar 1866.
Bei Kaufimmobilien in Nürnberg sieht es dagegen besser aus: Hier ist der Preis seit 2006 sogar um ein Prozent gesunken. Kein Wunder, dass immer mehr Nürnberger kaufen statt mieten. Seit Beginn der Finanzkrise gehe der Trend zum „Betongold“, der Immobilie als Geldanlage, sagt Schlößl. Konkrete Zahlen für 2009 liegen aber erst 2010 vor, wenn der neue Mietspiegel erscheint. Zurzeit sind in Nürnberg mehrere Projektefür Mietwohnungen im Bau, zum Beispiel von der Wbg. Doch bis dort Mieter einziehen, dauert es noch Monate. scs
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