Mieser Miezen-Mörder: Wer killt unsere Katzen?

Im Allgäu wütet ein Tierschänder, der Köpfe abschneidet und Schwänze ausreißt: Ein Opfer erzählt von den Leiden ihrer Katze Candy – zu möglichen Tätern gibt es nur Gerüchte
von  Abendzeitung
Manuela Seibold (46) mit ihrer Katze Candy. Ein Unbekannter hatte dem armen Tier den Schwanz herausgerissen.
Manuela Seibold (46) mit ihrer Katze Candy. Ein Unbekannter hatte dem armen Tier den Schwanz herausgerissen. © az

Im Allgäu wütet ein Tierschänder, der Köpfe abschneidet und Schwänze ausreißt: Ein Opfer erzählt von den Leiden ihrer Katze Candy – zu möglichen Tätern gibt es nur Gerüchte

FÜSSEN/KEMPTEN Ihr Fell war voller Blut. Ihr Maunzen von Schmerzen verzerrt. Als Manuela Seibold ihre sieben Monate alte Katze Candy sah, dachte sie zunächst, ihr Liebling hätte sich gerauft. Doch die Blutspur, die von der Katzentreppe aus quer durchs Wohnzimmer führte, ließ Schreckliches erahnen. Und als Manuela Seibold genauer hinschaute, bemerkte sie Unfassbares: Candy fehlte der Schwanz, nur noch rohes blutiges Fleisch war zu sehen.

„Das muss ein Geisteskranken gewesen sein“, sagt die 46-Jährige aus Füssen. Dass ein Mensch ihre Candy gequält hat, daran besteht kein Zweifel: „Der Tierarzt sagte, der Schwanz wurde von Menschenhand ausgerissen.“

Candy ist nicht das erste Opfer des unbekannten Katzenschänders aus dem Allgäu. Mitte November wurde in Sankt Mang ein Kätzen mit abgehacktem Kopf und Schwanz entdeckt. Am Montagmorgen fand der Wagenbühler Bauer Elmar Gögler eine Katze mit abgeschnittenem Kopf hinter der Garage liegen. Seinem Bruder Richard ist seitdem nicht mehr wohl: „Da schleicht sich nachts ein Gestörter ums Haus rum – das gefällt mir nicht.“ Die Göglers sagen: „So etwas zu tun, ist einfach nur krankhaft.“

Doch wer ist dieser Kranke? Gerüchte gehen um. Schon im vergangenen Jahr seien im Herbst Katzen verschwunden. Damals hatte man Tiere mit fehlender Pfote und ohne Ohren gefunden. Manche sagen, eine Firma, die Altkleider sammelt, mache Jagd auf die Tiere. Auch Manuela Seibold weiß: „Immer wenn die unterwegs sind, passiert was.“

Ihrer Candy geht es immerhin besser. Die Töchter Sandra (18) und Sonja (21) hatten die Katze der Mutter geschenkt, nun muss Candy nochmals operiert werden. Die OP kostet mehrere hundert Euro, viel Geld für die alleinerziehende Mutter. „Weihnachten fällt aus“, seufzt Manuel Seibold. Ihren Töchtern ist das egal. Die sagen: „Hauptsache, Candy lebt.“ R. Keck

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