Meyers Ultimatum

Endet die Karriere von Hans Meyer trotz eines Vertrages bis 2009 schon Ende Februar 2008? Die Zukunft des Club-Trainers entscheidet sich in den nächsten drei Liga-Spielen.
von  Abendzeitung
Frustriert: Hans Meyer deutet seinen Abschied an. Mit Manager Martin Bader soll er schon darüber gesprochen haben.
Frustriert: Hans Meyer deutet seinen Abschied an. Mit Manager Martin Bader soll er schon darüber gesprochen haben. © Bayernpress

NÜRNBERG - Endet die Karriere von Hans Meyer trotz eines Vertrages bis 2009 schon Ende Februar 2008? Die Zukunft des Club-Trainers entscheidet sich in den nächsten drei Liga-Spielen.

Kündigt Club-Trainer Hans Meyer bereits seinen Rückzug an? Der 65-Jährige nährte gestern selbst die Spekulationen – und setzte sich ein Ultimatum von drei Bundesliga-Partien: das Heimspiel gegen Hansa Rostock am Samstag, in Bremen (16. Februar) und gegen Cottbus am 24. Februar. Kleben die Cluberer danach noch im Tabellenkeller, könnte es mit Meyers (Selbst)-Herrlichkeit in Nürnberg ein Ende haben.

„Nach dem Februar sprechen wir nochmals über den Charakter der Mannschaft. Vielleicht nicht mehr mit mir...“

Tiefe Enttäuschung beim Coach

Klar ist: Die Enttäuschung beim Coach sitzt ziemlich tief vor seinem 75.Bundesligaspiel als Nürnberger Trainer am Samstag gegen Rostock. „Die ganzen herrlichen Sprüche, die ihr bis zum Geht-nicht-mehr strapaziert, die ihr den Spielern in den Mund legt – wie, ’wir sind ja besser’, die können wir uns ersparen. Wir müssen es auf dem Platz zeigen“, rüffelte Meyer gestern die versammelten Journalisten. „Dann werden wir auf Fragen verzichten können, ob wir irgendwelche Reaktionen zeigen. Die Situation des Club, wie ich sie als Trainer mit der Mannschaft erlebe, ist nicht so, dass wir uns mit solchen Schlagworten wehren müssten.“

Aber Meyer hat anscheinend selbst Zweifel! Denn er sagt auch: „Es ist möglich, dass in 14 Tagen, wenn wir wieder hier sitzen, solche Fragen total berechtigt sind. Und noch ein paar andere.“

Immerhin weiß Meyer vor dem Keller-Kick gegen die um zwei Punkte besser platzierten Hanseaten, dass es jetzt schon lichterloh brennt: „Wir brauchen nicht weiter Feuer zu entfachen, und es braucht uns niemand zu erzählen, wo wir stehen. Ich bin der Meinung, dass die Mannschaft in der Lage sein muss, sich aus dieser Situation zu befreien – nicht unbedingt mit Klasse, aber mit dem Charakter, der in der Mannschaft steckt.“

Dieser war beim 0:2 in Karlsruhe in Halbzeit zwei verschwunden, wie Manager Martin Bader im „kicker“ konstatierte: „Da war kein Aufbäumen zu erkennen, alles plätscherte dahin, nie hatte ich das Gefühl, dass wir noch etwas reißen.“ Meyer hält dagegen: „Die schwachen 20 Minuten von Karlsruhe sind für mich keine Tendenz. Das wäre der Fall, wenn wir drei, vier, fünf Spieltage immer wieder die Chance hätten, der Mannschaft etwas vorzuwerfen. Aber so habe ich keinen Grund, an der Einstellung meiner Mannschaft zu zweifeln. Hätte ich einen, würde ich nicht mehr hier sitzen.“

Bis Ende Februar?

Matthias Hertlein

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