Meyer, nein Danke!

Referee verweigert dem Club zwei Elfer, ahndet Mohamads Tätlichkeit gegen Wolf mit Gelb für beide. Bader: „Dafür habe ich kein Verständnis“  
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Rudelbildung nach dem Fehlpfiff: Wolf liegt noch am Boden, Milivoje Novakovic ist über ihm und Schiri Florian Meyer hat alle Hände voll zu tun.
imago Rudelbildung nach dem Fehlpfiff: Wolf liegt noch am Boden, Milivoje Novakovic ist über ihm und Schiri Florian Meyer hat alle Hände voll zu tun.

KÖLN In 14 Monaten verändert sich eigentlich viel. Beispielsweise, dass der Menschheit japanische Atomkraftwerke um die Ohren fliegen. Oder, dass ein Ex-Verteidigungsminister seine Doktorarbeit zusammenkopiert. Oder, dass der 1. FCN nicht mehr gegen den Abstieg spielt, sondern von der Europa League träumen darf. Nur bei einem ist die Zeit wohl stehen geblieben: bei Schiedsrichter Florian Meyer. Der 42-jährige Kanzleileiter aus Burgdorf, war seitdem scheinbar weder beim Optiker, noch hat er sein gut bezahltes Hobby als Pfeifenmann (3600 Euro pro Erstliga-Partie) aufgegeben. Der Leidtragende war gestern erneut der Club, der in allerletzter Sekunde durch ein Tor von Milivoje Novakovic mit 0:1 (0:0) beim FC Köln verlor.

"Wenn das nicht Rot war"

Schon am Samstag hatte die AZ vor Meyers gefürchteten Tomaten-Anfällen gewarnt. Die Fakten am Sonntag: Der Niedersachse verwehrte dem Club zwei Elfer, beließ es bei Kölns Youssef Mohamad nach einer Tätlichkeit gegen Andreas Wolf bei Gelb, die kurioserweise auch der Club-Käpt’n sah. „Wenn das nicht Rot war“, ereiferte sich FCN-Sportdirektor Martin Bader über die Szene in Minute 42, „dazu muss man keine Zeitlupe bemühen, das ist eindeutig. Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis.“ Und einmal in Fahrt, legte der 43-Jährige nach: „Der DFB weiß schon, warum er Herrn Meyer 14 Monate bei unseren Spielen nicht angesetzt hat. Jetzt haben wir die Bestätigung!“

Hand und Foul: Gegen Geromel hätte es zwei Elfer geben müssen


Bader spielte damit auf die 1:2-Niederlage am 12. Februar 2010 in Gladbach an. Unmittelbar vor dem Siegtreffer „übersah“ Meyer ein klares Foulspiel von Karim Matmour an Club-Torhüter Raphael Schäfer. Borussen-Stürmer Rob Friend konnte mühelos ins leere Tor einschießen. Damals nicht nur für Alt-Präsident Franz Schäfer eine vom DFB mit einer saftigen Geldstrafe belohnte „Schweinerei“.
In Köln war Mohamads bewusster, schmerzhafter Tritt gegen das rechte Knie von Wolf nur die eine Seite der Medaille. Ebenfalls wenig glänzend entschied Meyer gegen den Club bei Pedro Geromels Handspiel im Sechzehner (38.) – Jens Hegeler versiebte den Abpraller leichtfertig. Und auch als Geromel ohne Chance auf den Ball nach der fünften Club-Ecke Wolf einfach über den Haufen rannte (58.), warteten die 2000 mitgereisten Club-Fans vergeblich auf den Elfmeter-Pfiff.

"In den letzten Wochen hatten wir kein Glück"


FCN-Trainer Dieter Hecking flüchtete sich in Ironie: „Gelb gegen Mohamad und Wolf war sehr vernünftig.“ Einen Kommentar zu den vertretbaren Strafstößen wollte er sich nicht abringen, nur so viel: „In diesen Kleinigkeiten“, die Spielen eine Richtung geben oder gar entscheiden, „gibt es in Deutschland keine klare Linie.“ In Anspielung auf das von Meyers Kollegen Michael Weiner verpfiffene 1:3 gegen Bremen vor 14 Tagen, sagte Hecking nur: „In den letzten Wochen hatten wir kein Glück.“
In Summe pfiff Meyer 50 Fouls (Saisonrekord eingestellt), lag aus Club-Sicht jedoch gnadenlos oft daneben. Fazit von Andreas Wolf: „Wenn nach vorne nix geht, muss man so clever sein, einen Punkt mitzunehmen.“
Allerdings: „Der Schiri hat gesagt, ich wäre zu lange liegen geblieben. Gelb gegen mich war lächerlich.“ Rot gegen Mohamad dafür zwingend. Außer, man hat wieder Rot in Form von Tomaten vor den Augen.

MaC, KK

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