Messe wächst in eine neue Dimension

Gesellschaft knackt beim Umsatz die 200-Millionen-Marke. Seit 1996 verfünffacht
von  Abendzeitung
Das Nürnberger Messegelände – neue Hallen sind nicht geplant, doch die Messe-Gesellschaft will in die Infrastruktur investieren, um die ohnehin schon gute Auslastung weiter zu verbessern.
Das Nürnberger Messegelände – neue Hallen sind nicht geplant, doch die Messe-Gesellschaft will in die Infrastruktur investieren, um die ohnehin schon gute Auslastung weiter zu verbessern. © dpa

Gesellschaft knackt beim Umsatz die 200-Millionen-Marke. Seit 1996 verfünffacht

NÜRNBERG „Wir sind von der 2. Liga in die Champions League aufgestiegen“, sagte Nürnbergs Messe-Chef Bernd A. Diederichs am Dienstag stolz. Für 2010 konnte er erneut Rekorde verkünden: Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahr um über 50 Prozent auf mehr als 200 Millionen Euro – er hat sich damit in den vergangenen 14 Jahren verfünffacht! Erstmals seit Mitte der 90er Jahre weist die Messegesellschaft einen Gewinn von sieben Millionen Euro aus.

Wenn Diederichs im Spätsommer 2011 in den Ruhestand geht, hinterlässt er seinem Nachfolger die am schnellsten wachsende Messegesellschaft Europas: „Als wir mit unserem Wachstums-Programm begannen, waren wir unbekannt, klein und wurden vom Wettbewerb belächelt.“ Dieses Lächeln sei mit den Jahren gefroren, so Diederichs: „Jetzt spüren Messeplätze wie Köln, Hannover und Berlin unseren heißen Atem.“

Das Geld wird daheim verdient

An den 157 Veranstaltungen der NürnbergMesse beteiligten sich 2010 über 29.000 Aussteller (plus 8 Prozent), rund 1,5 Millionen Besucher kamen zu den Messen (+16 Prozent). Erstmals kamen 10.000 internationale Aussteller und über 200.000 Besucher aus dem Ausland. Deshalb wird das Unternehmen seine Internationalisierung fortsetzen: Sowohl am Standort Nürnberg, als auch bei den Veranstaltungen weltweit. 2011 werden die Nürnberger 30 internationale Messen anbieten – 18 davon in den Boom-Ländern Brasilien, Russland, Indien und China.

Geld verdient die NürnbergMesse bisher allerdings vor allem daheim. Von den Auslands-Töchtern ist nur die NürnbergMesse Brasil profitabel. Wenn der Kauf von weiteren Messen in den USA gelingt, soll auch die dortige Tochter in drei bis vier Jahren die Gewinnzone erreichen.

Für Diederichs Nachfolger bleibt noch Arbeit genug: Die Messe will weiter wachsen, durch Investitionen in die Infrastruktur soll die Auslastung des Nürnberger Geländes weiter verbessert werden – und außerdem will man den Schuldenberg von 200 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren halbieren.

venne

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.