Messe-Schock! Viele Spielsachen sind lebensgefährlich

Nürnberger Gewerbeaufsicht kontrollierte auf der Messe 1600 Produkte - ein Viertel war mangelhaft!
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Gerhard Schönheiter von der Gewerbeaufsicht zeigt das Magnet-Spielzeug.
bayernpress Gerhard Schönheiter von der Gewerbeaufsicht zeigt das Magnet-Spielzeug.

Nürnberger Gewerbeaufsicht kontrollierte auf der Messe 1600 Produkte - ein Viertel war mangelhaft!

NÜRNBERG Wenn Gerhard Schönheiter eine der Hallen der Nürnberger Spielwarenmesse betritt, hat er die volle Aufmerksamkeit der Aussteller. Der Abteilungsleiter des Gewerbeaufsichtsamtes Mittelfranken gehört zu den rund 50 Kontrolleuren, die über die Sicherheit des Spielzeugs wachen – bei rund einer Million Produkten, die in diesem Jahr gezeigt wurden, ein schwieriges Unterfangen. „Wir nehmen uns schon gezielt die Stände vor, wo wir wissen oder ahnen, dass da etwas nicht passt“, sagt er.

Verschlucktes Spielzeug kann tödliche Folgen haben.

Bei der 60. Spielwarenmesse kontrollierten Schönheiter und seine Kollegen drei Tage lang 1600 Spielsachen. Die Schock-Bilanz: 402 wurden beanstandet, also rund ein Viertel. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 18 Prozent.

„Speziell schwerwiegende Mängel sind etwas mehr geworden“, sagt der Prüfer. Rund 3,5 Prozent der Proben ordnet er in diese Kategorie ein. Beanstandet wurde beispielsweise ein Bastelset, in dem sich Kunststoffgranulat fand. „Das kann beim Verschlucken zu einem Magenverschluss führen“, warnte die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) nach einem Messerundgang.

Folglich wurde eine Warnung erlassen. Das Bastelset darf nun nicht auf den deutschen Markt gebracht werden. Der asiatische Hersteller wurde verpflichtet, entsprechende Hinweise an seinem Stand anzubringen.

Beanstandet wurde auch ein „Aufsitzfahrzeug“, das sich sowohl mit Motor als auch mit Fernbedienung steuern lässt. Hier müsse gewährleistet sein, dass immer nur einer der beiden Antriebe funktioniere, um Unfälle zu vermeiden. Schönheiter und seine Kollegen monierten auch, dass auf einigen Magnetspielzeugen keine Warnhinweise angebracht waren. „Wenn Kinder die kleinen Magnetteile verschlucken, besteht die Gefahr, dass sie eine tödliche Darmverschlingung verursachen“, warnt Schönheiters Kollege Fritz Vogel. Erst kürzlich habe man ein Kind in Oberfranken, dass Magnet-Spielzeug verschluckt hatte, nur durch eine Notoperation retten können.

Ministerin Haderthauer appellierte an die Verbraucher, sich nicht in einem „falschen Sicherheitsgefühl“ zu wiegen. „Wir können nicht jedes Spielzeug prüfen, das in den Verkehr kommt“, warnte sie. Nötig sei die Eigenverantwortung des Verbrauchers und des Herstellers. Die zweifache Mutter empfahl, auf das Siegel Geprüfte Sicherheit („GS-Zeichen“) zu achten. Dieses gewährleiste die Prüfung durch eine neutrale Stelle.

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