Merk will Doping unter Strafe stellen

Die bayerische Justizministerin Beate Merk sieht nach den jüngsten Dopingenthüllungen um Isabell Werth und Claudia Pechstein eine erhebliche Bedrohung für den Sport. Noch immer fehle es an gesetzlicher Durchsetzungskraft, um gegen Doping vorzugehen, so die CSU-Politikerin.
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Mehr Rechtsmittel gegen Doping wünscht sich Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU, links).
ap Mehr Rechtsmittel gegen Doping wünscht sich Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU, links).

Die bayerische Justizministerin Beate Merk sieht nach den jüngsten Dopingenthüllungen um Isabell Werth und Claudia Pechstein eine erhebliche Bedrohung für den Sport. Noch immer fehle es an gesetzlicher Durchsetzungskraft, um gegen Doping vorzugehen, so die CSU-Politikerin.

„Eine Bedrohungslage für den Sport“ sieht Bayerns Justizministerin Beate Merk nach den spektakulären Dopingfällen um Eisschnellläuferin Claudia Pechstein und Dressurreiterin Isabell Werth. „In dieser Woche könnte man eigentlich nur noch über Doping sprechen“, sagte die CSU-Politikerin am Samstag am Rande der deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Ulm. Die 51-Jährige erneuerte ihre Forderung, Doping als Sportbetrug und damit als Straftatbestand anzusehen: „Selbstverständlich möchte ich Doping unter Strafe stellen. Man muss sich Gedanken machen, ob wir ausreichend rechtspolitische Instrumente haben.“

Bayern hat als einziges Bundesland eine Doping-Schwerpunktstaatsanwaltschaft mit sieben Staatsanwälten. „Wieso können wir nicht ein glasklares Gesetz machen, wo explizit drinsteht, was strafbar ist und was nicht?“, sagte Merk. Dieses Vorhaben war jedoch unter anderem am Widerstand von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Thomas Bach, dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), gescheitert. Merk befürchtet weiteren Schaden für den deutschen Sport, „wenn wir nicht ganz schnell die notwendigen Maßnahmen unternehmen“.

Zu wenig gesetzliche Möglichkeiten

Leichtathletik-Verbandschef Clemens Prokop gehört zu den Befürwortern eines Doping-Gesetzes. „Wir kämpfen darum, dass der Staat stärker in den Schutz des Sports eingreift“, erklärte der Jurist. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) will derweil ein neues Projekt zur Prävention starten, „weil die gesetzlichen Möglichkeiten nicht die Ergebnisse zeigen, die wir uns wünschen“ (Prokop).

Zusammen mit der Universität in Tübingen und Darmstadt sollen die Ursachen bei Dopingtätern psychologisch und kriminologisch untersucht werden – „um Wege aus der Dopingfalle“ aufzuzeigen. (dpa)

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