Menschenrechtspreis für Journalist in Kolumbien

Hollman Morris (42) gibt in seinen TV-Sendungen den Opfern von Guerilla und Paramilitärs eine Stimme. Wegen Morddrohungen musste er schon mit Familie das Land verlassen – und kam zurück
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Am 25.September 2011 wird Hollman Morris der Preis verliehen.
News5 Am 25.September 2011 wird Hollman Morris der Preis verliehen.

Hollman Morris (42) gibt in seinen TV-Sendungen den Opfern von Guerilla und Paramilitärs eine Stimme. Wegen Morddrohungen musste er schon mit Familie das Land verlassen – und kam zurück

NÜRNBERG Als Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly am Sonntag den Gewinner des Internationalen Menschenrechtspreises 2011 vorstellte, schlief der noch: Zum Frühstück erreichte den kolumbianischen Journalisten Hollman Morris (42) die Nachricht: Er erhält die mit 15000 Euro dotierte Auszeichnung, weil er „mit bewundernswertem Mut und unter hohem persönlichen Risiko die Opfer des schrecklichen bewaffneten Konflikts in seinem Heimatland sichtbar macht, ihnen in seinen Fernsehsendungen eine Stimme gibt“, so die Jury.

Die Wahl wurde einstimmig entschieden

Am Samstag, 25. September, genoss Maly mit 180 Gästen das Friedensmahl im Rathaussaal, bei dem 34500 Euro Spenden für politisch verfolgte Menschenrechtler im Iran gesammelt wurden. Am Sonntagvormittag tagte er dann drei Stunden mit fünf weiteren internationalen Jurymitgliedern auf Englisch und Französisch im Hirsvogelsaal, sieben Kandidaten standen zur Wahl. Seit 1995 vergibt die Stadt die Auszeichnung alle zwei Jahre.

Heuer fiel die Wahl einstimmig auf Hollman Morris. Er arbeitet seit 15 Jahren als Journalisten, berichtet über Menschenrechtsverstöße und Gewaltverbrechen. In Kolumbien gibt es seit Jahrzehnten bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Polizei, Guerilla und Paramilitärs. „Seine Recherchen, die sogar von Richtern als Archiv genutzt werden, haben bewirkt, dass schwerwiegende Fälle von Menschenrechtsverletzungen nicht mehr straflos geblieben sind“, so Maly. Wegen der „Anklagearbeit“ bekamen Morris und seine Familie Anfeindungen und Morddrohungen, er musste das Land verlassen, kam wieder – und machte weiter.au

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