Memmingen: Verurteilung wegen Nacktfotos in Kirche
MEMMINGEN - Wegen Nacktfotos in der Ottobeurer Basilika sind ein Aktmodel und ein Hobby-Fotograf verurteilt worden. Sie haben durch ihr Verhalten die Religionsausübung gestört.
Die 46-jährige Memmingerin und der sechs Jahre jüngere Fotograf aus Oberbayern wurden am Donnerstag wegen Störung der Religionsausübung zu je 30 Tagessätzen verurteilt. Die arbeitslose Frau muss 900 Euro zahlen, der Fotograf 1.800 Euro. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Frau argumentierte vor dem Amtsgericht Memmingen, Nacktheit in der Kirche sei so ungewöhnlich nicht. Schließlich habe doch auch Michelangelo so manche Figur ganz ohne Kleidung gemalt. Staatsanwalt Andreas Rossa sowie die Richterin ließen dieses Argument nicht gelten. „Michelangelo hat aber auch gewisse Stellen verdeckt und mit seinen Bildern einen anderen Zweck verfolgt“, sagte der Staatsanwalt.
Ins Rollen gekommen war der Fall durch eine anonyme Anzeige. Der angeblich gläubige Katholik will zufällig in einer gebührenpflichtigen Kontaktbörse im Internet auf die Bilder gestoßen sein.
Der Fotograf und die Frau gaben für die Wahl der Basilika ganz profane Gründe an. Wegen der Kälte seien vom Wald bei Ottobeuren auf die Kirche ausgewichen. Kennengelernt hatten sich die beiden in einem Internet-Sexforum.
dapd
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