Meister! Ganz Freak-City bebt

72:70! Tapfere Brose Baskets zittern sich im Herzschlagfinale gegen Frankfurt zum Double. Ganz Bamberg feiert den dritten Meistertitel
BAMBERG Jubel, Trubel, Double: Etwas mehr als zwei Monate nach dem Pokalsieg gewannen die Brose Baskets in der aus allen Nähten platzenden JAKO Arena auch die Deutsche Meisterschaft, die dritte nach 2005 und 2007. Den 72:70 (32:27) Triumph über die Skyliners im fünften Playoff-Finale feierten knapp 7000 Zuschauer frenetisch im Glutofen Frankenhölle, der zu explodieren drohte. Nach der Übergabe des Meisterbretts an den Bamberger Kapitän Casey Jacobsen, der auch als bester Spieler der Playoffs ausgezeichnet wurde, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr. Freakcity bebte in seinen Grundfesten. Und der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer war mit den Nerven fix und fertig: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Das war der Wahnsinn. Die Frankfurter waren saustark, aber die Bamberger einen Tick besser.“
Mit der Meisterschaft winkt den Bambergern auch die EuroLeague
Ausgelassen führten die frischgebackenen Champions und ihre Fans ekstatische Freudentänze auf. Bei den obligatorischen Bier- und Sektduschen rasteten die Meister schließlich komplett aus. Karsten Tadda war es vorbehalten, Cheftrainer Chris Fleming, der seinen ersten Titel holte, mit Weißbier zu duschen. Es herrschte Gänsehaut-Feeling pur! Denn der Riesen-Erfolg besitzt historische Dimension. In diesem Jahr feiern die Bamberger zum ersten Mal in ihrer bewegten Geschichte nicht nur Titel und Pokalsieg, sondern auch 40 Jahre Bundesliga-Basketball. Und auch für die zweitbeste Liga der Welt nach der NBA, die EuroLeague haben sich die Riesen von der Regnitz qualifiziert.
Doch nicht nur die Double-Gewinner sondern auch Management und Trainerstab waren völlig euphorisiert. „Das war eine sagenhafte Leistung, gegen einen nie aufsteckenden Gegner“, schwärmte Sportdirektor Wolfgang Heyder, „John Goldsberry und Tibor Pleiß waren einfach überragend.“ Die rauschende Ballnacht setzte sich in der Nacht auf Freitag am Bamberger Maxplatz fort. Weiter ging der schier endlose Feier-Marathon in zahlreichen Etablissements bis in die frühen Morgenstunden.
Jung-Nationalspieler Tibor Pleiß machte den Sack endgültig zu
Bevor die Bamberger Fans ihre JAKO Arena erleichtert rocken durften, mussten sie erst wieder einmal gewaltig zittern. Ihre Helden legten zwar einen Traumstart hin und führten kurz vor Ende des ersten Viertels deutlich mit 22:6. Doch danach kam Sand ins Getriebe und die Frankfurter kämpften sich zur Halbzeit bis auf fünf Punkte heran. Es blieb dramatisch bis zur Schlusssirene. Erst ein von Jung-Nationalspieler Pleiß verwandelter Freiwurf 5,3 Sekunden vor dem Ende brachte die Entscheidung. Werner Haala