Meichelbeck: Der Retter von der Tribüne

Fürther Oldie (32) ist Möhlmanns letzte Option für ausgedünnte Vierer-Abwehrkette
FÜRTH Es war die 76. Minute beim Fürther 2:1-Duselsieg gegen Fortuna Düsseldorf, als sich ein kurzes Raunen durch den Ronhof zog. Der Grund für die Verwunderung unter den 7850 Zuschauern auf den Rängen war die Einwechslung eines Mannes, der schon ziemlich lange nicht mehr den Rasen des Playmobil-Stadion betreten hatte. Martin Meichelbeck – das Comeback des ewigen Patienten.
Mehr erreicht, als gehofft
„Ein schönes Gefühl“, für den 32-jährigen Abwehrroutinier, der sein letztes Pflichtspiel für das Kleeblatt vor mehr als einem halben Jahr am 1. Februar beim 6:1-Triumph gegen Ingolstadt bestritten hatte. Damals wurde er in der 44. Minute früh ausgewechselt. Angeschlagen – mal wieder. Kein Wunder, dass die einzige Konstante in Meichelbecks Karriere im Fürther Trikot bislang sein Verletzungspech ist. Kaum hatte sich der 1,90-Meter-Hüne nach einer auskurierten Blessur zurückgemeldet, streikte eine andere Körperpartie. Bevorzugt die Achillessehne oder der Rücken. Lediglich fünf Zweitligaspiele hat der gebürtige Bamberger bislang nach seiner Rückkehr 2008 vom VfL Bochum für Fürth bestritten, den Rest im Wechsel zwischen Bank und Tribüne.
„2009 war bislang ein beknacktes Jahr“, gibt Martin auch unumwunden zu. „Aber ich akzeptiere das für mich.“ Denn: „Ich habe in meiner Laufbahn mehr erreicht, als ich eigentlich gehofft hatte.“
Gut möglich allerdings, dass „Meichel“ demnächst beim Kleeblatt doch noch auf mehr Einsätze kommt, als er vielleicht gedacht hatte. Nach dem Platzverweis von Kapitän Marino Biliskov und dem Langzeit-Ausfall von Asen Karaslavov, steht Möhlmann für die schwere Partie bei Union Berlin (Montag, 19. Oktober) mit Jan Mauersberger theoretisch nur noch ein einsatzfähiger Innenverteidiger zur Verfügung.
"Das bin ich meinem Ehrgeiz schuldig"
Meichelbeck, der Retter von der Tribüne, würde sich die Vertretung jedenfalls zutrauen. „Ich habe die komplette Vorbereitung mit gemacht“, fühlt sich der Innenverteidiger-Oldie für einen neuen Anlauf gerüstet. Denn: „Solange mein Körper nicht streikt, werde ich dabeibleiben. Das bin ich meinem eigenen Ehrgeiz schuldig.“ kk