Mehr Hilfe für Arme in Nürnberg

Günter Gloser (SPD) kritisiert das Sparpaket der Bundesregierung als unausgewogen
NÜRNBERG Eigentlich müsste der SPD-Bundestagsabgeordnete Günter Gloser dafür kämpfen, dass es solche Läden nicht mehr gibt. „Allerhand“ heißen die drei Geschäfte, in denen die Stadtmission Nürnberg Kleidung und Hausrat zu günstigen Preisen an arme Menschen verkauft. Gloser will erreichen, dass soziale Schieflagen abgebaut werden. Doch bis das soweit ist, müsse die Stadtmission ihre Arbeit fortsetzen. „Zumal die Sparbeschlüsse der schwarz-gelben Bundesregierung die sozial Schwachen besonders hart treffen“, so Stadtmission-Chefin Gabriele Sörgel.
Wer HartzIV bezieht oder einen Nürnberg-Pass hat, darf im Gebrauchtwarenladen einkaufen. T-Shirts kosten einen Euro, Hemden zwei bis drei, Mäntel bis zu zehn Euro. Die Kleidungsstücke sind Spenden. Sie werden von 15 Ein-Euro-Jobbern und Menschen mit seelischen Erkrankungen hergerichtet und verkauft.
"Wir brauchen verbindliche Ganztagesangebote für Schüler"
Gloser forderte auch einen einheitlichen Mindestlohn. „Erstens müssen die Menschen von ihrer Arbeit leben können“, sagt er. Zweitens bleibe dann der Abstand zwischen Stütze und Lohn erhalten, auch wenn der Hartz-IV-Regelsatz erhöht werde.
Vorrangiges Ziel müsse es jedoch sein, dass Menschen erst überhaupt nicht in Hartz-IV abrutschen: „Deshalb brauchen wir verbindliche Ganztagesangebote für Schüler.“ Die Ganztagesschule müsse zum zentralen Anknüpfungspunkt werden. Gloser: „Es gibt so viele Angebote von vielen unterschiedlichen Stellen für Eltern und Schüler, die alle zusammengeführt werden müssen.“ Dies sei zielführender, als eine Chipkarte für Familien zu schaffen, wie es die Bundesregierung plane. mir
„Allerhand“: Landgrabenstraße 121, Rothenburger Str. 168, Dianastr. 46. Infos auch für Spender: Tel.0911/ 8103109